Vic Eugster (81) trauert um seinen Bruder Guido (†84)
«Es war Bauchspeicheldrüsen-Krebs»

Er war der Lustige vom Trio Eugster, hatte immer einen Witz parat. Jetzt ist Guido Eugster kurz vor seinem 85. Geburtstag gestorben. Er war schon seit einiger Zeit schwer krank.
Publiziert: 06.04.2021 um 18:31 Uhr
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Aktualisiert: 06.04.2021 um 23:26 Uhr
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Guido Eugster vom Trio Eugster ist im Alter von 84 Jahren gestorben.
Foto: Toini Lindroo
Peter Padrutt

Er brachte Millionen zum Lachen, wenn er in SRF-Shows wie «Iischtige bitte» seine Witze riss. Seine Körperfülle und sein Humor waren seine Markenzeichen. Jetzt ist Guido Eugster, das älteste Mitglied des legendären Trio Eugster, am Karsamstag im Alter von 84 Jahren gestorben. «Es ging ihm schon lange nicht mehr gut», sagt sein Bruder Vic Eugster (81) traurig zu Blick. «Am Schluss kam noch Bauchspeicheldrüsen-Krebs dazu. Da wusste man, dass man nicht mehr viel tun kann.» An dieser heimtückischen Krankheit starb auch schon Schlagersängerin Nella Martinetti (1946–2011).

Guido hinterlässt eine Frau, mit der er weit über 50 Jahre verheiratet war, und zwei Kinder. Sie waren auch zum Schluss bei ihm im Spital, wo er kurz vor Ostern für immer die Augen schloss.

«Die Garette des Trio Eugster»

«Wir sind auf dem Heimweg», sagten die Brüder bei ihrem letzten Interview mit Blick vor vier Jahren. Sie könnten nicht mehr wegschauen, das Sterben gehöre in ihrem Alter einfach dazu. Schon damals war Guido sehr krank. Er litt an Diabetes, das Gehen fiel ihm schwer. «Ich war früher immer der Dickste. Heute bin ich der Schlankste», scherzte der Sänger mit der tiefen Stimme damals.

Der Gassenhauer «Jetzt muess de Buuch weg» war ihm einst auf den Leib geschrieben worden. Guido sei «die Garette» des Trios gewesen, sagte Vic gestern. «Guido war unser Spassvogel auf der Bühne.» Bruder Alex (83) meinte schon vor Jahren: «Wenn wir wandern gingen und Guido vorauslief, sagten die Leute immer: ‹Hier kommt der Trio Eugster.›»

Mit Volksmusikliedern wie «Läck Du mir am Tschööpli» oder «Söll emal cho» erlangte das Trio landesweiten Kultstatus. Ihre TV-Show «Iischtige bitte» war dann die Krönung ihrer Karriere. «Da wurden wir sehr gefordert, denn wir mussten das Moderieren komplett erlernen. Es wurde extra für uns ein Bahnhof nachgebaut. Ein Abenteuer», erinnerte sich Guido einst im Blick. Jürg Moser, Musikredaktor von SRF Musikwelle, bezeichnet das Trio als «erste Boygroup der Schweiz». Wobei Guido eindeutig am meisten Unterhaltungswert besass.

Abschied im engen Familienkreis

Mitte der Achtzigerjahre zogen sie sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück, und Guido Eugster konzentrierte sich wieder auf sein zweites Standbein, das Immobiliengeschäft. Privat hörte er am liebsten Kirchenmusik.

Das Trio Eugster trat schon seit Jahren nicht mehr gemeinsam auf. «Ich müsste ein Geländer haben. Einen Stock habe ich schon», witzelte Guido bereits vor Jahren.

Jetzt sei das Trio Eugster definitiv Geschichte, sagte Bruder Vic gestern bewegt. «Es war für Guido eine Erlösung, dass er gehen konnte.»

Guido Eugster wird im Kreise seiner Angehörigen beerdigt – so wie er es sich gewünscht hatte. Er ging im Frieden mit sich selber und der Welt. «Wir Brüder haben viele Enkel. Unsere Familien machen uns zufriedener als jede Karriere», sagte er 2017. Unzähligen Fans wird er aber trotzdem fehlen.

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