«Alles fahrt Schi, alles fahrt Schi, Schi fahrt die ganzi Nation. Alles fahrt Schi, alles fahrt Schi, d’Mamme, der Bappe, der Sohn.»
Lang ists her. Als Wintersport, im Zug der geistigen Landesverteidigung zum Massenphänomen geworden, zum Schweizersein gehörte wie das Sackmesser. Und das Trio Eugster in den 70er-Jahren damit einen Hit landete.
Mit 12'770 Gratisbilletten will die Wintertourismus-Branche dazu beitragen, dass es wieder so kommt. Das teilte die Vermarktungsorganisation Schweiz Tourismus heute Morgen im Rahmen der Lancierung ihrer Winterkampagne mit.
Viele Gründe für Rückgang
Hintergrund: Zwar zählt der Wintertourismus hierzulande seit Jahren mehr anreisende Gäste, doch die bleiben weniger lang. Heisst: Die Logiernächte, mit denen das grosse Geld gemacht wird, sind rückläufig.
Die Gründe dafür sind vielfältig – an einigen davon kann die Tourismusbranche allein wenig rütteln: Der Klimawandel macht die Saison kürzer, die schneesicheren Skigebiete knapper. Und der teure Franken treibt die ausländische Mittelklasse zur österreichischen und französischen Konkurrenz.
Darum will Schweiz Tourismus ST, die nationale Tourismusmarketing-Organisation, an einer anderen Schraube drehen: an der Einstellung zum Pistensport. «Wintersport und damit verbunden die klassischen Winterferien verlieren anteilsmässig an Bedeutung, besonders bei jüngeren Generationen», schreibt ST in seiner Winteranalyse, die er heute zusammen mit der Uni St. Gallen vorgestellt hat.
Keine fahrt Schi, keine fahrt Schi...vor allem der Sohn nicht. Der spielt lieber Playstation.
Die ganze Bandbreite an Skigebieten
«Natürlich ist es auch wichtig, ob ein Kind in der Schule ins Skilager geht», sagt André Aschwanden, Sprecher bei Schweiz Tourismus zu BLICK. Der wichtigste Faktor, ob ein junger Mensch Interesse am Schneesport findet, sei aber ein anderer: «Die familiäre Verankerung des Themas ist am wichtigsten.»
Darum verschenkt Schweiz Tourismus gemeinsam mit der Tourismusbranche ab heute 12'770 Wochen-Skipässe für Kinder bis 12 Jahre. Dabei macht die ganze Bandbreite von Skigebieten mit – von grossen wie St. Moritz GR oder Zermatt VS bis zu kleinen wie Airolo TI. Teilnehmen kann man auf der Homepage MySwitzerland.com/kids4free.
Also geht es Ihnen doch um den Preis, Herr Aschwanden! «Nein», sagt der Tourismus-Mann. «Es soll eine Motivation und Inspiration für jene sein, die selten oder nie auf die Piste gehen. Und eine Belohnung für die Stammgäste.»