40 Jahre «Wetten, dass..?» – Michelle Hunziker über die Jahre mit Thomas Gottschalk
«Uns ging es um die Nähe zum Menschen»

Am 14. Februar 1981 wurde die erste Folge der Kultshow ausgestrahlt – damals mit Frank Elstner. Wir reden mit Michelle Hunziker, die «Wetten dass..?» drei Jahre lang neben Thomas Gottschalk moderierte.
Publiziert: 14.02.2021 um 01:14 Uhr
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Aktualisiert: 14.04.2021 um 11:32 Uhr
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Die gebürtige Bernerin blickt exklusiv für SonntagsBlick auf ihre Zeit als Co-Moderatorin bei «Wetten, dass..?» zurück.
Foto: Zvg
Interview: Flavia Schlittler

Die grössten Weltstars wie Tina Turner (81), Madonna (62) oder Robbie Williams (46) kamen immer gerne zu «Wetten, dass..?» – der einst grössten Fernsehshow Europas! 215 Ausgaben, 884 Wetten, bei denen alles gut ging, und eine verhängnisvolle. Morgen vor genau 40 Jahren erschien die erste ZDF-Ausgabe. In den besten Zeiten lockte sie mehr als 20 Millionen vor den Bildschirm. Michelle Hunziker (44) war drei Jahre lang die Co-Moderatorin an der Seite von Thomas Gottschalk (70). Für SonntagsBlick schaut die Bernerin auf diese Zeit zurück.

Frau Hunziker, welches waren Ihre Highlights bei «Wetten, dass..?»
Michelle Hunziker: Das Erste war, als Thomas mich angerufen hat, um zu fragen, ob ich die Sendung mit ihm co-moderieren möchte. Zunächst dachte ich wirklich, das sei ein Scherz, weil Thomas das viele Jahre lang alleine durchgezogen hat. Wir kannten uns schon recht lange, und ich wusste, dass wir super zusammenarbeiten würden. Aber ich hätte niemals mit diesem Anruf gerechnet. Das nächste Highlight war 2009 der Moment, als mich Thomas auf die Bühne gerufen hat und ich vor einem Millionenpublikum gestanden habe. Das war damals ein sehr grosses Ding, die Zuschauerzahlen lagen noch im zweistelligen Millionenbereich, und die Sendung war in so vielen Ländern zu sehen.

Spannend waren auch immer die Aussenwetten.
Genau, eine davon bleibt mir unvergessen. Das war am 7. November 2009. Über tausend Menschen haben sich in Braunschweig entsprechend kostümiert und zu Michael Jacksons Song «Thriller» getanzt. Ich hätte nie gedacht, dass es klappen würde, doch das hat es. Nach zwei Stunden war der riesengrosse Platz rappelvoll. Es war unglaublich, voller Power. Das war auch der besondere Reiz der Sendung.

Sie haben die Sendung nicht nur co-moderiert, Sie waren auch immer wieder Teil davon.
Oh ja. Ein persönlich sehr besonderer Moment war für mich, als ich Sir Andrew Lloyd Webber kennenlernen durfte. Ich bin ein grosser Musical-Fan und durfte beim Phantom der Oper mit seiner musikalischen Begleitung singen. Alles in allem muss ich aber sagen, dass bei «Wetten, dass..?» eigentlich jede Sendung ein Highlight für mich gewesen ist. Es waren so viele internationale Gäste dabei, die so viel zu sagen hatten. Es hat einfach wahnsinnig viel Spass gemacht.

Wie kamen Sie klar mit dem schweren Unfall von Samuel Koch in der Sendung vom 4. Dezember 2010?
Damit kann man nicht so einfach klarkommen. Das war für mich wirklich ein grosses Trauma. Man möchte nicht erleben, dass ein junger Mann, der mit zwanzig Jahren in seinem Leben noch so viel erreichen möchte und viele Träume hat, in einer Unterhaltungssendung so einen Schaden nimmt. Samuel war und ist noch immer ein toller Typ. Wenn man miterlebt, wie sich das Leben eines Menschen innerhalb einer Sekunde so dramatisch ändert, geht es einem einfach nicht gut. Das war ganz schlimm.

Was haben Sie an Thomas Gottschalk am meisten bewundert?
Was ich an Thomas so cool fand, ist das, was er auch an mir so geschätzt hat. Obwohl zwischen uns doch ein deutlicher Altersunterschied ist, haben wir beide ein ganz ähnliches Verständnis von Entertainment. Wir gehen es eher etwas rockig an. Das heisst, dass nicht immer alles perfekt sein muss, dass man nichts «überproben» muss. Uns ging es um die Nähe zum Menschen – darum, Freude zu bringen. Das ist das, was mir an Thomas so gefiel. Er ist wirklich jemand, der rockt, mit dem man viel lachen kann und viel Spass hat. Unterhaltung soll ja auch Spass machen und dafür darf man sich selbst nicht zu ernst nehmen.

Was hat Sie an ihm überrascht?
Dass Thomas vor jeder Sendung immer noch aufgeregt und nervös war, das hat mich sehr überrascht, da man es bei ihm nie erwarten würde. Er war schon damals ein alter Hase und hatte trotzdem noch Lampenfieber. Das fand ich damals sehr süss und auch so menschlich. Mit geht es heute noch so. Ich hätte gerne immer noch einen Plan B für eine Live-Sendung und noch eine Sekunde vor Beginn würde ich am liebsten aus dem Studio laufen. Aber das gehört dazu. Wenn man diesen Job liebt, hat man auch dieses Verantwortungsgefühl und möchte den Menschen, ob vor oder hinter den Kulissen, das Beste von sich geben.

Welche Wette hat Sie am meisten begeistert?
Wir hatten so viele tolle. Besonders begeistert haben mich immer die Kinder-Wetten. Die waren so herzig. Spannend war ja, dass es in jeder Sendung immer eine ganz besondere Wette gab. Auch das war das Schöne an «Wetten, dass..?».

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