Wunderpillen und gedankenlesende Maschinen
Was die Wissenschaft 2025 bringen wird

Gedankenlesende Maschinen, neue Mittel gegen Körperfett und Fortschritte in der Teilchenphysik: Diese wissenschaftlichen Errungenschaften erwartet das Fachmagazin «Nature» für das Jahr 2025.
Publiziert: 28.12.2024 um 11:48 Uhr
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Aktualisiert: 28.12.2024 um 12:24 Uhr
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Das Fachmagazin «Nature» erwartet für das kommende Jahr Durchbrüche bei der Raumfahrt, bei Pillen gegen Übergewicht und bei gedankenlesenden Maschinen. (Archivbild)
Foto: GAETAN BALLY

Auf einen Blick

  • Neue Pillen gegen Übergewicht erwartet im Jahr 2025
  • Gedankenlesende Maschinen könnten Gelähmten helfen, ihre Gliedmassen zu steuern
  • Neuer Supercollider am CERN soll 91 Kilometer Umfang haben
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Pillen gegen Übergewicht

«Nature» erwartet für das Jahr 2025 «eine Welle» von neuen Behandlungen gegen Fettleibigkeit, wie es auf der Webseite des Fachmagazins heisst. Nachdem im Jahr 2024 Fettwegspritzen wie Wegovy grosse Beliebtheit erlangten, könnten im kommenden Jahr Medikamente gegen Übergewicht in Form von Pillen auf den Markt kommen. Solche Medikamente sind laut «Nature» einfacher herzustellen und daher potenziell billiger als bisherige Behandlungen. Das Fachmagazin verweist dafür auf eine Phase-III-Studie zur Pille Orforfilpron des US-Pharma-Unternehmens Eli Lilly, die im Jahr 2025 abgeschlossen werden soll.

Maschinen, die Gedanken lesen

Ausserdem erwartet «Nature» Fortschritte bei sogenannten Hirn-Computer-Schnittstellen (Brain-Computer-Interfaces; BCI). Das sind Technologien, die eine direkte Kommunikation zwischen dem menschlichen Gehirn und externen Geräten ermöglichen. So plant China laut dem Fachmagazin im Jahr 2025 neue BCI zu erproben. Mit einem dieser Produkte namens NEO sollen Gelähmte mit ihrem Hirn ihre Hände wieder steuern können.

Auch in der Schweiz wird an gedankenlesenden Maschinen gearbeitet. So implantierten Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) und des Universitätsspitals Lausanne (Chuv) vor zwei Jahren erstmals einem gelähmten Mann ein Implantat, mithilfe dessen er seine Beine mit seinen Gedanken wieder steuern konnte.

Weitere Schritte in Richtung Mond

2025 wird ein geschäftiges Jahr für den Mondverkehr, schreibt «Nature». Nachdem 2024 zum ersten Mal in der Geschichte ein Raumfahrzeug eines privaten Unternehmens auf dem Mond gelandet ist, erwartet das Fachmagazin für das kommende Jahr mehrere ähnliche Missionen. So planen das Tokioter Unternehmen «ispace» und die US-Firma «Intuitive Machines», Geräte auf dem Mond zu landen. Ausserdem schickt die US-Raumfahrtbehörde NASA eine neue Mission zum Mond.

Kleinste Teilchen auf der Überholspur

In der Teilchenphysik erwartet «Nature» gleich mehrere neue Entwicklungen. Nach über einem Jahrzehnt Bauzeit hoffen Forschende, im Jahr 2025 die Europäische Spallationsquelle (ESS) in Schweden in Betrieb nehmen zu können. In dieser Anlage wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Neutronen beinahe auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigen, um sie dann auf Schwermetalle zu schiessen. Damit wollen sie die Struktur der Materialien genauer untersuchen.

Gleichzeitig soll am Europäischen Kernforschungzentrum Cern in Genf 2025 eine detaillierte Machbarkeitsstudie für einen geplanten neuen Supercollider abgeschlossen werden. Der «Future Circular Collider» genannte Teilchenbeschleuniger mit einem Umfang von 91 Kilometern soll den derzeitigen Large Hadron Collider (LHC) ersetzen. Eine Entscheidung über den Bau dieser neuen Anlage wird allerdings frühstens für das Jahr 2028 erwartet.

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