Wertvoller als Käse und Schokolade
Red Bull ist der neue Schweizer Exportschlager

Jede zweite Red-Bull-Dose, die weltweit getrunken wird, kommt aus dem sankt-gallischen Widnau. Das macht die Schweiz zu einem der grössten Getränkeexporteure der Welt.
Publiziert: 11.10.2019 um 14:51 Uhr
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Red Bull verkauft sich weltweit wie warme Weggli.
Foto: ZVG

Fragen Sie auf der Strasse 100 Passanten, was die Schweizer Exportschlager sind, werden sich die Antworten ähneln: Schokolade, Käse, Uhren, Medikamente. Einer geht garantiert vergessen: Red Bull.

Die Schweiz ist in den letzten Jahren klammheimlich zu einem der grössten Getränkeexporteure der Welt aufgestiegen. 2004 exportierte sie noch Softdrinks für 40 Millionen Franken, im ersten Halbjahr 2019 waren es bereits Exporte in der Höhe von 1 Milliarde Franken. Das belegen aktuelle Zahlen, welche der «Luzerner Zeitung» vorliegen.

Schoggi und Käse können nicht mithalten

Eine eindrückliche Zahl: Wertmässig ist das fast doppelt so viel wie Schoggi und Käse zusammen. Der Plafond scheint noch lange nicht erreicht. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018 legten die Getränkeexporte noch einmal um 1,8 Prozent zu.

Grund für die überraschenden Rekorde ist Red Bull. 6,7 Milliarden Büchsli der klebrigen Brause verkauften der österreichische Getränkehersteller weltweit. Jede zweite Dose des Energydrinks soll aus einer Fabrik in Widnau SG stammen. 

Ihr Chef Dietrich Mateschitz (75) eröffnete die Fabrik 2005 in der Schweiz, weil sie kein EU-Mitglied ist. Der österreichische Geschäftsmann hatte Angst, dass EU-Firmen in einen wüsten Handelsstreit mit den USA verwickelt werden könnten. Red Bull will allerdings keine genauen Zahlen rausrücken, wie viel man in Widnau produziert.

Red Bull verarbeitet 25 Prozent des Schweizer Zuckers

Klar ist aber: Von der Schweizer Fabrik profitieren auch die Schweizer Bauern. Red Bull bezieht den Zucker für die Energydrinks von ihnen. «Am Produktionsstandort Widnau nimmt Red Bull rund 25 Prozent der gesamten Schweizer Zuckerproduktion ab. Die qualitativ hochwertigen Zutaten aus einheimischer Quelle werden geschätzt», halten die Österreicher laut «Luzerner Zeitung» fest. (pbe)

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