Der Verwaltungsrat von Raiffeisen bezahlt sich selbst fürstlich. Das zeigen die Zahlen aus dem gestrigen Geschäftsbericht. 2017 verdiente das Gremium über 40 Prozent mehr. VR-Mitglied Franco Taisch (58) hält es aber dennoch nicht bei der Genossenschaftsbank. Wie Taisch dem «Tages-Anzeiger» bestätigt, stellt er sich nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung.
Stattdessen will er sich vermehrt um andere Aktivitäten kümmern, begründet Taisch seinen Entscheid. Er wolle sich «auf seine unternehmerischen Engagements konzentrieren und daneben weiterhin als Titularprofessor an der Universität Luzern wirken». Taisch gehört dem Raiffeisen-VR seit 2008 an.
Knatsch mit der Uni Luzern
Seit einigen Monaten ist er aber wegen einer Kontroverse an der Uni Luzern im Ausstand. Offenbar gab es darum auch intern Widerstand dagegen, dass Taisch weiter VR-Mitglied der Bank bleibt. Die Bank will dazu gegenüber dem «Tages-Anzeiger» nichts sagen.
Bereits im März ist VR-Präsident Johannes Rüegg-Stürm (57) per sofort zurückgetreten. Interimistisch hat Pascal Gantenbein (48) den Posten übernommen.
Aduno-Chef geht per sofort
Auch bei der Kreditkartengesellschaft Aduno sorgt heute Morgen eine Personalie für Schlagzeilen. Der bisherige Konzernchef Martin Huldi tritt per sofort zurück. Finanzchef Conrad Auerbach wird CEO ad interim.
Der Abgang stehe aber in keinem Zusammenhang mit dem laufenden Strafverfahren der Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich, betonte die im Kreditkarten-, Leasing- und Kleinkreditgeschäft tätige Gruppe in einer Mitteilung.
Aduno hatte im vergangenen Dezember eine Anzeige gegen ihren früheren Verwaltungsratspräsidenten und ehemaligen Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz (61) eingereicht. Vincenz sitzt seit Anfang März in Untersuchungshaft. Es gilt die Unschuldsvermutung. (jfr/SDA)