Raiffeisen-CEO Patrik Gisel (56) hat im vergangenen Jahr für seinen Chef-Job 1'813'187 Franken verdient. Dazu kamen Leistungen an Personalvorsorge in Höhe von 601'796 Franken. Im Jahr zuvor kam Gisel auf eine Gesamtentschädigung von 1'773'811 Franken.
Insgesamt bezog die Geschäftsleitung, die erweiterte Geschäftsleitung und der Leiter der internen Revision eine Gesamtvergütung von 11,03 Millionen Franken.
VR-Präsident verteidigt Lohnsprung
Deutlich mehr kassierte der Verwaltungsrat ab. Das Gremium erhöhte seine Vergütung um über 40 Prozent auf 2'408'412 Franken. In der Sendung «Eco» des Schweizer Fernsehens erklärte der interimistische VR-Präsident Pascal Gantenbein die Gründe dafür: «Die Bank war in den letzten Jahren sehr erfolgreich unterwegs. Wir sind seit letztem Jahr auch zwei Verwaltungsräte mehr.» Die Honorare seien branchenüblich.
Im Geschäftsbericht begründet die drittgrösste Schweizer Bank die deutliche Erhöhung in dem am Dienstag aufgeschalteten Geschäftsbericht mit dem Mehraufwand, der als systemrelevante Bank fällig geworden sei.
Die höchste Einzelgesamtvergütung entfiel auf den inzwischen zurückgetretenen Verwaltungsratspräsidenten Johannes Rüegg-Stürm mit 548'300 Franken.
Verspätung des Berichts wegen Affäre-Vincenz
Die Affäre rund um den ehemaligen Chef Pierin Vincenz hat das Image der Genossenschaftsbank zuletzt arg ramponiert. Das Institut ist sich dessen offenbar bewusst. Denn laut Geschäftsbericht wurden die Ansätze für die Vergütungen der Verwaltungsräte einer Überprüfung unterzogen und mit Gültigkeit ab 2017 für die nächsten Jahre angepasst.
Ursprünglich hätte der Geschäftsbericht für 2017 schon drei Wochen früher erscheinen sollen. Auf Nachfrage von BLICK hiess es zum damaligen Zeitpunkt bei der Bank: «Die jüngsten Veränderungen im Verwaltungsrat sowie die Ereignisse nach Bilanzstichtag erforderten eine inhaltliche Überarbeitung des Geschäftsberichts.» (jfr/SDA)