Thai Airways kämpft in den letzten Monaten ums Überleben. Das Unternehmen ist pleite, aktuell steht es unter Gläubigerschutz. Die Fluggesellschaft will versuchen, ihren Schuldenberg abzutragen, um danach wieder durchstarten zu können. Noch ist sie aber weit davon entfernt. Wegen der Pandemie sind alle Flüge nach Europa vom 1. April bis zum 31. Juli gestrichen, was einen immensen finanziellen Schaden bedeutet.
Deshalb hat Thai Airways einen Antrag auf Unternehmenssanierung beim zentralen Konkursgericht Thailands eingereicht. Obwohl die meisten Flugzeuge auf dem Boden bleiben, macht die Fluggesellschaft eine Ausnahme für den Monarchen des Landes, schreibt «Travel Inside», und fliegt den Ehrengast zurück in sein Königreich.
Leeres Flugzeug für den König
Grund für die Reise vergangenen Sonntag war eine religiöse Zeremonie. Eine Boeing 777 brachte den thailändischen König Maha Vajiralongkorn (67), genannt Rama X., nach Bangkok. Dafür flog die Maschine extra nach Zürich ein – ohne Passagiere.
Am Dienstag flog der König wieder in die Schweiz und die Maschine danach zurück nach Thailand. Die jeweiligen Flüge in die Gegenrichtung mussten leer bleiben, obwohl sie normale Flugnummern hatten. Schliesslich will Rama X. kein Risiko eingehen, sich am Coronavirus anzustecken.
Nicht der einzige Flug
Schon in der Vergangenheit hatte sich das Staatsoberhaupt nicht sonderlich um die Sicherheit geschert. Trotz Reisewarnung flog Rama X. für das Chakri-Fest anlässlich der Gründung der royalen Dynastie im April nach Thailand. Das war zu der Zeit, in der alle Bürger aufgefordert waren, zu Hause zu bleiben.
Ob es auch für andere Kunden Ausnahmen gibt, beantwortet Thai Airways bislang nicht. Klar ist aber, dass in der Vergangenheit immer wieder Flugzeuge von Zürich abflogen.
Wie es mit der Thai Airways weitergeht, ist unklar. Am 1. Juni hatte die Firma in Zürich Insolvenz angemeldet. Bis Mitte August muss Thai Airways einen Sparplan vorlegen. Voraussichtlich heben die Flugzeuge ab 1. August wieder ab. Dann für alle Bürger, nicht nur den König.