Strikte Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus
Wie hart trifft Chinas Reisestopp den Schweizer Tourismusmarkt?

China hat Reisebüros per sofort den Verkauf von Reisen im Land und ins Ausland verboten, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Das könnte unter Chinesen beliebte Tourismusmärkte hart treffen, besonders auch die Schweiz.
Publiziert: 25.01.2020 um 02:50 Uhr
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Aktualisiert: 05.03.2021 um 19:47 Uhr
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Chinesen lieben die Schweizer Berge, besonders im Winter!
Foto: Blick

China hat am Freitag alle Reisebüros des Landes angeordnet, den Verkauf von Reisen im Inland und ins Ausland per sofort zu stoppen, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Das meldet die Nachrichtenagentur «Bloomberg».

Eine Coronavirus-Epidemie könnte nicht nur gravierende volkswirtschaftliche Folgen rund um den Erdball haben. Jetzt kriegen auch unter Chinesen beliebte Tourismusmärkte die ersten Folgen des neuartigen Lungenfiebers zu spüren, das bereits 41 Todesopfer gefordert hat (lesen Sie alle Entwicklungen in unserem Live-Ticker).

2019 sind 166 Millionen Chinesen ins Ausland gereist und haben dort allein im Jahr 2018 rund 130 Milliarden ausgegeben. Auch für den Schweizer Tourismusmarkt sind die Chinesen eine wichtige Einnahmequelle. Je nachdem, wie lange chinesische Reisende ausbleiben, müsste auch der Schweizer Tourismusmarkt mit argen Einbussen rechnen.

Rekordzahl von chinesischen Touristen besucht die Schweiz

Wie das chinesische, früher unter dem Namen «CCTV» bekannte Staatsfernsehen «China Global Television Network» (CGTN) auf seinem Newsportal berichtete, war 2018 eine Rekordzahl von Chinesen in die Schweiz gereist: «Von handgefertigten mechanischen Uhren bis zu köstlichem Käsefondue, von erstklassiger Schokolade bis zur kühlenden Brise, die von der Eisspitze der Alpen herabweht - die Schweiz ist zu einem beliebten Reiseziel für chinesische Touristen geworden, die auf der Suche nach einem Qualitätsurlaub sind», so CGTN.

Die Zahlen für 2019 stehen noch aus, dürften aber höher als 2018 liegen, als Chinesen 1,73 Millionen Übernachtungen in der Schweiz tätigten, sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Laut «Bloomberg» gibt der chinesische Tourist in der Schweiz im Durchschnitt 380 Franken pro Tag aus.

Wintersport-Boom vor Olympischen Winterspielen 2022 in Peking

Gerade mit den Olympischen Winterspielen im Jahr 2022 in Peking ist das Interesse von Chinesen an Wintersport deutlich angestiegen. Besonderen Zuwachs verzeichnen Wintersportferien in der Schweiz, wo bereits rund zwei Dutzend Destinationen speziell auf den chinesischen Markt zugeschnittene, eintägige Ski-Erlebnisse anbieten.

Laut aktuellsten Zahlen verbrachten in der Wintersaison vor zwei Jahren 56 Prozent aller chinesischen Touristen in diesem Zeitraum ihre Ferien in den Schweizer Alpen. Laut Fredi Michel von Davos Klosters Tourismus ist China der am schnellsten wachsende Tourismusmarkt der Destination mit 30 Prozent Zuwachs in fünf Jahren.

Mit dem Defacto-Reiseverbot, dass die chinesischen Behörden jetzt angesichts des Coronavirus ausgerufen haben, stehen auch für den Schweizer Tourismusmarkt hohe Millionenbeträge auf dem Spiel. Bestehende und gebuchte Reisen sind nicht betroffen - ausser die Touristen leben in einer der Sperrzonen in der Provinz Hubei, wo Flughäfen und Bahnhöfe geschlossen sind und bis auf Weiteres nur mit Sondergenehmigung gereist werden darf. (kes)

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