Die Wiederbelebung des Basler Shoppingcenters Stücki ist gescheitert: Eigentümerin Swiss Prime Site (SPS) greift endgültig durch. Der Entscheid der Immobiliengesellschaft lautet: Zwei Drittel der Verkaufsfläche müssen weg. Sie werden umgewandelt in einen Kinokomplex. Auch die beiden bisherigen Ankermieter Migros und Media Markt haben künftig weniger Platz.
Bereits Mitte 2014 sorgte das Stücki wegen Kundenschwund und leeren Einkaufspassagen für Schlagzeilen im BLICK: «Die Besitzerin Swiss Prime Site hält am Shoppingcenter fest. Eine Umnutzung ist kein Thema», hiess es jedoch damals.
Grund für die mangelnde Kundenauslastung: Das Rhein-Center im deutschen Weil am Rhein steht nur 1,2 Kilometer entfernt – der Einkaufstourismus stellte das Stücki vor schier unlösbare Probleme. Dabei war der Konsumtempel erst fünf Jahre zuvor für 260 Millionen Franken fertiggestellt worden.
Der Umbau zum Kino soll innerhalb von zwei Jahren in den bestehenden Gebäuden realisiert werden. Vorgesehen sind 18 Säle mit 2400 Plätzen, wie die SPS heute mitteilte.
Erlebniszentrum geplant
Das Baugesuch für das Projekt soll in den nächsten Monaten eingereicht werden, wie es bei SPS auf Anfrage hiess. Der Baubeginn ist für nächsten Herbst terminiert. Betrieben werden soll das neue Multiplex vom Kinobetreiber Arena Cinemas, der bereits in Genf, Freiburg, Zürich und Lugano über rund 50 Säle verfügt.
Mit Arena Cinemas wurde ein langjähriger Mietvertrag abgeschlossen. Im neuen Ankermieter sehen die Verantwortlichen einen wichtigen Meilenstein in der strategischen Transformation des Stücki vom reinen Einkaufs- zum Erlebniszentrum.
100 Millionen Umbaukosten
Pläne hat SPS nicht nur für das Stücki, sondern auch für den benachbarten Sciencepark. In zwei Etappen sollen Neubauten mit weiteren Labor- und Büroräumlichkeiten erstellt werden.
Geplant ist, den Sciencepark mit Fingerdocks direkt mit dem Stücki zu verbinden und so einen Campus für Innovation, Wissen, Einkauf und Erlebnis zu schaffen. Im Geschäftsbericht 2015 hat SPS die geplanten Investitionen auf 100 Millionen Franken beziffert.
Für das Stücki sieht die Immobiliengesellschaft nach der Transformation «grosse Zukunftschancen», wie es in der Mitteilung heisst. (kst/SDA)