Wenn der Weihnachtsbaum geschmückt in der Stube steht und die ganze Familie vereint «O Tannenbaum» anstimmt, fragt sich so manch einer: Wie grün sind deine Blätter wirklich? Jeder zweite Christbaum in der Schweiz hat ausländische Wurzeln. Vor allem Gartencenter und Fachmärkte importieren viele Tannen. Bei Coop kommt heuer der Grossteil der zwei bis zweieinhalb Meter hohen Premium-Bäume aus Dänemark (BLICK berichtete).
Dreckiger Transport nach Hause
Das Gefühl täuscht nicht: Ein regionaler Bio-Baum, der ohne Dünger und Pestizide im Wald gewachsen ist, belastet die Umwelt viermal weniger als eine Zuchttanne aus Dänemark. Der Waldbaum bietet während seines Wachstums Insekten ein Zuhause, ist besser für den Boden und braucht keine Pestizide.
Ein konventioneller Schweizer Christbaum hat diese Vorteile nicht, ist aber dennoch ökologischer als sein dänischer Artgenosse. Das zeigt eine neue Studie des Schaffhauser Büros für Umweltberatung, ESU-Services.
Der Transport vom Händler nach Hause fällt stark ins Gewicht. Wer eine wirklich «grüne» Tanne will, sollte sich deshalb beim lokalen Produzenten umschauen.
Ökologische Miettannen und Plastikbäume
Oder aber ein künstliches Bäumchen in die Stube stellen. Ein aus China importiertes Plastik-Stahl-Gesteck belastet die Umwelt ganze 6,5-mal weniger als eine lokal produzierte Tanne – vorausgesetzt, man stellt den Gummibaum über acht Jahre in die Stube.
Und dann wären da noch die Miettännchen. Der Topfbaum steht über die Festtage im Wohnzimmer und den Rest des Jahres in der Erde einer Gärtnerei. Auch hier gilt: Steht der Baum mehrere Jahre in der Stube, verbessert sich die Ökobilanz. Und die Tanne erstrahlt in natürlichem Grün.