Schaffhauser Beizer kehrt in den Lockdown zurück
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Er schliesst wieder:Schaffhauser Beizer kehrt in den Lockdown zurück

Nach einer Woche schliesst er wieder
Schaffhauser Beizer kehrt in den Lockdown zurück

Die Einnahmen bleiben aus. Nicht einmal ein Mini-Team mit einer Person im Service und einer in der Küche ist rentabel. Das ist die Bilanz eines Schaffhauser Gastronomen. Er zieht die Konsequenzen.
Publiziert: 22.05.2020 um 22:35 Uhr
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Aktualisiert: 23.05.2020 um 07:06 Uhr
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Die Wirtschaft zum Gemeindehaus in Beringen SH: Seit vier Generation im Familienbesitz.
Foto: Scheiber Pascal (cec)
Marc Iseli

Die Ansage war klar: «Vielleicht schliesse ich in einer Woche wieder.» Das sagte der Schaffhauser Gastronom Albin von Euw (43) kurz vor der zaghaften Lockerung der Corona-Bestimmungen für die Beizen. Ein Blick ins Traditionshaus in Beringen SH zeigt: Der Restaurant-Besitzer hielt Wort.

Das «Gmaandhaus», wie es die Einheimischen nennen, ist geschlossen. Die Auflagen der Behörden waren zu restriktiv, die Kunden zu zögerlich. Unterm Strich rechnete sich die Öffnung einfach nicht im Vergleich zur Vorjahreszeit. «Wir haben nur 28 Prozent vom Umsatz von 2019 erwirtschaftet», sagt von Euw. Selbst mit einem Mini-Team von einer Person im Service und einer Person in der Küche liesse sich so nicht kostendeckend arbeiten.

Von Euw hat die Baisse vorausgesehen. Er war ein Kritiker der frühen Gastronomie-Öffnung. Die Schutzkonzepte seien zu streng, die Verunsicherung bei den Stammkunden zu gross. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn die Restaurants noch einige Wochen Zwangspause gehabt hätten, um dann ohne Auflagen aus dem Vollen schöpfen zu können. Kein Mindestabstand. Kein Daten-Sammeln. Kein Live-Musik-Verbot.

Teures Schutzkonzept

Er versuchte es trotzdem. Immer im Hinterkopf aber die Möglichkeit, dass schon bald wieder Sendepause ist. Und so kam es nun auch. «Aufgrund der aktuellen Corona-Situation haben wir die für 2021 geplanten Renovierungsarbeiten auf jetzt vorverschoben», sagt von Euw. Die Wirtschaft bekomme neue Fenster, neue Elektroinstallationen würden verbaut, die Wohnung im Wirtshaus saniert.

«Aus diesem Grund werden wir unser Restaurant bis und mit dem 3. August geschlossen halten. Unserer Wirtschaft und der Umwelt zuliebe.»

Von Euw teilt das Schicksal mit zahlreichen anderen Gastro-Betrieben. Auch die Schweizer Bar-Welt leidet. «Der Kostendruck ist sehr gross», sagte unlängst auch Alex Bücheli, Chef der Zürcher Bar- und Club-Kommission, im Gespräch mit Blick TV. Im Schnitt würden Barbetreiber 11'000 Franken Miete im Monat bezahlen. «Sie haben 50 bis 75 Prozent weniger Umsatz als in normalen Zeiten. Es lohnt sich also nicht.»

Zumal sich die Leute noch zurückhaltend zeigen würden und auch die Personal-Ausgaben kaum sinken – im Gegenteil. «Wegen der Schutzmassnahmen brauchen wir 20 bis 25 Prozent mehr Personal.»

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