Es ist ein harter Schlag für das Städtchen Murten FR und die betroffenen Arbeiter. Das Industrieunternehmen Saia Burgess Controls (SBC) entlässt fast die Hälfte seiner Angestellten. Die Produktion wird komplett eingestellt. In der Forschung und Entwicklung wird ein Drittel der Jobs gestrichen. 63 Jobs gehen verloren.
Betroffen sind 41 feste Stellen und 22 Temporärstellen in den Bereichen Produktion sowie Forschung und Entwicklung. Die Produktion wird komplett nach Rumänien verlagert. Die Forschung und Entwicklung nach China.
«Massenentlassung unangebracht»
Die Gewerkschaften sind entsetzt über den Kahlschlag. «Mit dem Abbau gibt der Konzern wertvolles Know-how auf, von dem er in den letzten Jahren viel profitieren konnte», heisst es bei der Syna. «Angesichts der Corona-Krise müsste ein Unternehmen eigentlich bereit sein, eine solche Entscheidung aufzuschieben. Eine Massenentlassung in dieser Grössenordnung und gerade jetzt ist wirklich unangebracht, besonders für einen so wichtigen Konzern wie Honeywell», sagt Diego Frieden, Zentralsekretär MEM-Industrie von Syna.
SBC ist eine Tochter des US-Technologiekonzerns Honeywell. Sie entwickelt, fertigt und vertreibt seit 1950 elektronische Komponenten und Systeme der Steuerungs- und Regelungstechnik.
«Ein schlechtes Signal»
«Der Stellenabbau scheint nicht aus einer wirtschaftlichen Notsituation begründet zu sein. Die Angestellten Schweiz finden die Ankündigung solch harter Massnahmen in einer Zeit der Krise ein schlechtes Signal. Jetzt wäre es wichtig, den Werkplatz Schweiz zu stärken und nicht, ihn ohne Not zu gefährden», schreibt der Verband Angestellte Schweiz.
«Wir sind uns bewusst, dass diese Entscheidung leider Auswirkungen auf die Mitarbeiter hat», sagt ein SBC-Sprecher zu BLICK. Und: «Wir verpflichten uns zu einer offenen Kommunikation während des gesamten Konsultationsverfahrens. Wir werden alle lokalen Gesetze und alle gesetzlich vorgeschriebenen Mitteilungs-, Beratungs- oder Verhandlungspflichten befolgen.»