Lohn von 17'000 Franken monatlich
Trotzdem Probleme, eine Hypothek zu bekommen!

Selbst Besserverdiener können sich den Kauf einer Wohnung in Schweizer Städten kaum mehr leisten. Bezahlbare Objekte gibts in Frauenfeld, Toggenburg oder Münchwilen.
Publiziert: 13.06.2019 um 19:17 Uhr
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Wer stolze 17'000 Franken im Monat verdient und sich eine 4½-Zimmerwohnung in Zürich kaufen will, hat sehr wahrscheinlich trotzdem Probleme, eine Hypothek zu bekommen.
Foto: plainpicture/Westend61/Joseffson

Wer stolze 17'000 Franken im Monat verdient und sich eine 4½-Zimmerwohnung in Zürich kaufen will, hat sehr wahrscheinlich trotzdem Probleme, eine Hypothek zu bekommen.

Der Grund: Er erfüllt die Anforderungen der meisten Kreditinstitute in Bezug auf die Tragbarkeit nicht. Das bedeutet, er verdient im Monat zu wenig, um die laufenden Kosten der Immobilie zu tragen. Diese sollte ein Drittel des Monatseinkommens nicht übersteigen.

Dazu gehören Zins- und Amortisationskosten genauso wie Nebenkosten. Trotz der rekordtiefen Zinsen wird mit einem kalkulatorischen Zinssatz von 5 Prozent gerechnet. Das beeinflusst das Ergebnis.

Besserverdiener finden in Städten kaum Wohneigentum

Bei einem Monatseinkommen von 17'000 Franken darf die Immobilie laut Tragbarkeitsrechnung den Wert von 1,14 Millionen Franken nicht übersteigen. In Zürich liegt der Medianpreis für obengenannte Wohnung allerdings bei 1,67 Millionen Franken.

In welchen Regionen sich Gutverdiener den Kauf einer Wohnung leisten können, hat der Vergleichsdienst comparis.ch anhand der Tragbarkeit analysiert. Ausgangspunkt ist ein monatliches Bruttoeinkommen von 10'000 bis 16'700 Franken. Die Wohnungsgrösse liegt zwischen 4½- bis 5½-Zimmern mit einer Wohnfläche von 115 bis 135 Quadratmetern.

Das Ergebnis: Selbst bei einem Monatslohn von fast 17'000 Franken sind Objekte in Schweizer Städten kaum mehr erschwinglich. Wer kaufen will, muss in die ländlichen Regionen ausweichen.

Besonders teuer ist es in Basel-Stadt. Selbst Mittelstandsfamilien mit einem Jahreseinkommen von rund 200'000 Franken können sich die besagte Eigentumswohnung hier nicht leisten. Sie müssten in die baselländlichen Bezirke Arlesheim, Liestal, Laufen, Sissach und Waldenburg ausweichen.

Wohnungen in Frauenfeld oder Toggenburg sind bezahlbar

Ähnlich ergeht es Familien im Kanton Genf, dem Waadtländer Seebezirk Lavaux-Oron und der Stadt Lausanne.

Wer im Monat immerhin 10'000 Franken verdient, kann die 4½-Zimmerwohnung in der Stadt gleich vergessen. Gemäss der Tragbarkeitsregel darf die Wohnung nicht mehr als 680'000 Franken kosten.

In Frage kommen da noch Olten, die aargauischen Bezirke Kulm, Zofingen und Zurzach oder Frauenfeld TG, die Region Toggenburg SG und Münchwilen TG. Hier liegen die Medianpreise zwischen 616'000 und 660'000 Franken.

Kalkulatorischer Zinssatz ist nicht in Stein gemeisselt

Die obengenannte Tragbarkeitsregel mit einem kalkulatorischen Zinssatz von 5 Prozent ist gesetzlich nicht verankert. Jedoch verlangt die Schweizerische Bankiervereinigung von ihren Mitgliedern, den kalkulatorischen Zinssatz mit Vorsicht zu ermitteln, schreibt Comparis.

Denn die Zinsen werden steigen. Zum Vergleich: Der Hypothekarzins lag zwischen 1960 und bis vor Beginn der Tiefzinsphase 2008 durchschnittlich bei knapp 5 Prozent. (mm)

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