Laien-Taxis scheitern auch in letzter Schweizer Stadt
UberPop in Basel eingestampft

Der US-amerikanische Fahrdienst Uber hat ein Problem mit UberPop. Nun hat er ihn nach Zürich in Basel eingestellt. Damit steht der Laiendienst in der Schweiz vor dem Aus.
Publiziert: 13.12.2017 um 12:59 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 15:20 Uhr
Der Fahrdienstanbeiter Uber hat mit UberPop – der Sparte, für die unlizenzierte Fahrer arbeiten – Probleme in der Schweiz. Nun wird der Dienst auch in Basel eingestellt.
Foto: CHRISTIAN BEUTLER
Vinzenz Greiner

Nach Zürich wrackt der Fahrdienstanbieter Uber auch in Basel seinen Laiendienst UberPop ab. Laut einer Mitteilung vom heutigen Mittwoch soll UberPop auf nächsten Sommer in der Rheinstadt auslaufen. «Ab dem 1. Juni 2018 wird von den zwei bislang bestehenden Optionen, UberX und UberPop, nur noch die Option UberX angeboten werden», heisst es in der Mitteilung des US-Unternehmens.

Damit steht das gesamte Geschäft von Uber mit unlizenzierten Fahrern in der Schweiz vor dem Aus. Auf Anfrage von BLICK, warum UberPop nun gänzlich in der Schweiz eingestampft werde, erklärt eine Sprecherin, man habe gemerkt, dass die Fahrer Geld verdienen möchten. Entsprechend sei UberX das bevorzugte Produkt.

Laut Schweizer Recht dürfen Chauffeure ohne Lizenz mit Personentransporten keinen Gewinn erzielen und ihre Dienste höchstens zweimal im Monat anbieten.

Lausanne auch vor dem Aus

In Genf ist UberPop bereits verboten. In Lausanne, das wurde im November bekannt, soll der Dienst nur noch bis März nächsten Jahres angeboten werden. In Zürich stampfte Uber den Laiendienst Uber Pop im August von selber ein – auch hier «auf den Wunsch von Fahrern, über Uber Geld verdienen zu können», wie es damals hiess.

Ums Geld geht es auch den Gewerkschaftlern. Sie finden: Uber müsse die Fahrer anstellen und anständig bezahlen. Deshalb mobilisiert etwa die Gewerkschaft Unia gegen ihren neuen Lieblingsfeind «Dumping-Uber».

Eskalation in Basel

So waren Anfang Jahr mindestens zwei Unia-Mitglieder dabei, als in Basel ein wütender Täxeler-Mob Uber-Fahrer einkreiste. Kurz darauf eskalierte auch die Situation in Zürich, als Taxi-Fahrer Uber-Chauffeure stoppten.

Einige Taxi-Fahrer fürchten um ihr Geschäft wegen der Billig-Konkurrenz. Denn die unlizenzierten UberPop-Chauffeure bieten ihre Dienste deutlich günstiger an als traditionelle Täxeler.

70 Fahrer seit UberPop-Aus in Zürich gebüsst

Die bekommen jetzt gleich lange Spiesse, weil Uber-Fahrer bald in allen Schweizer Uber-Städten eine Lizenz brauchen. In Zürich bekamen UberPop-Fahrer drei Monate Zeit, sich eine Taxi-Lizenz zu besorgen. Während sie den Schein machen, dürfen sie aber schon für UberX fahren, für den man eigentlich eine Lizenz braucht.

Doch die Polizei kennt keine Übergangsregelung. Seit dem Aus von Uber Pop im August hat die Zürcher Stadtpolizei 45, die Kantonspolizei 25 Fahrer gebüsst, weil sie ohne Lizenz und damit illegal Personen transportiert haben. 

Offenbar hat Uber daraus gelernt: In Basel haben die UberPop-Fahrer nun fünf Monate Zeit, um sich die Lizenz für den berufsmässigen Personentransport zu beschaffen. Während dieser Zeit können sie noch für den Laiendienst fahren, zum Juni 2018 dann zu UberX wechseln. Dieses System sei einfacher als jenes in Zürich, so die Uber-Sprecherin.

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