Uber-Hatz in Basel
Unia mischt bei Mob mit

Unia-Mitglieder waren mindestens an einem Mob gegen den Fahrdienstanbieter Uber beteiligt. Die Gewerkschaft weist jede Verantwortung von sich.
Publiziert: 05.03.2017 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:47 Uhr
Vinzenz Greiner

Ein neuer Skandal bei Uber: Eine Geheim-Software soll Fahrer vor Polizeikontrollen bewahren. «Das Programm kann Personen von der Nutzung unserer App ausschliessen, die unsere Servicebedingungen verletzen», so ein Uber-Sprecher. Dabei handle es sich etwa um Gruppierungen, die Fahrer bedrohten. Ob die Software in der Schweiz eingesetzt wird, steht nicht fest.

Mob gegen Uber nach erfolgloser Beschwerde

Sicher ist indes: Es gibt diese Gruppierungen. Vor zwei Wochen blockierten johlende Täxeler mehrere Uber-Fahrer. Eine Woche später folgte eine ähnliche Aktion in Zürich. Wer zog die Strippen?

Eine Spur führt zur Gewerkschaft Unia. Mehrere Täxeler beschwerten sich Anfang Februar im Taxibüro des Basler Justiz- und Sicherheitsdepartements (JSD) wegen Uber. Erfolglos. Mit dabei: Markus Kümin (54), Vorstand der Unia Nordwestschweiz und Mitglied der Gruppe Taxi bei der Gewerkschaft. Und: T.*, eine Frau, die auch zur Gruppe Taxi gehört.

Unia-Mitglied mischt bei der Hatz mit

Vom 17. auf den 18. Februar versperren mindestens drei genau jener Taxilenker einem Uber-Fahrer den Weg. Unia-Mitglied T. – das zeigt ein Video – mischt auch mit. Sie steht erst vor dem Auto, redet dann auf den Fahrer ein, knallt die Fahrertüre zu.

Auch Unia-Kollege Kümin war dort. Er habe versucht, die Situation zu deeskalieren. Kümin hält aber fest: «Die Taxigruppe hat die Aktion weder organisiert, noch wird sie in Zukunft eine solche Aktion auf die Beine stellen.»

Unia-Funktionär bei Täxeler-Treffen anwesend

Doch schon wenige Tage später treffen sich in Birsfelden BL Chauffeure aus Basel und Zürich. Auch Roman Künzler, Gewerkschaftssekretär der Unia Nordwestschweiz, ist vor Ort – auf Einladung von Kümins Gruppe Taxi. Schon zwei Tage später kommt es zur Uber-Hatz in Zürich

Hat die Gewerkschaft die Mobs initiiert? «Die Unia hat keine Aktion organisiert», erklärt Künzler. Und geht noch weiter: Würde bestätigt, dass der Unia-Taxivorstand beteiligt gewesen wäre, würde man Sanktionen ergreifen.

* Name der Redaktion bekannt

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