Ein neuer Skandal bei Uber: Eine Geheim-Software soll Fahrer vor Polizeikontrollen bewahren. «Das Programm kann Personen von der Nutzung unserer App ausschliessen, die unsere Servicebedingungen verletzen», so ein Uber-Sprecher. Dabei handle es sich etwa um Gruppierungen, die Fahrer bedrohten. Ob die Software in der Schweiz eingesetzt wird, steht nicht fest.
Mob gegen Uber nach erfolgloser Beschwerde
Sicher ist indes: Es gibt diese Gruppierungen. Vor zwei Wochen blockierten johlende Täxeler mehrere Uber-Fahrer. Eine Woche später folgte eine ähnliche Aktion in Zürich. Wer zog die Strippen?
Eine Spur führt zur Gewerkschaft Unia. Mehrere Täxeler beschwerten sich Anfang Februar im Taxibüro des Basler Justiz- und Sicherheitsdepartements (JSD) wegen Uber. Erfolglos. Mit dabei: Markus Kümin (54), Vorstand der Unia Nordwestschweiz und Mitglied der Gruppe Taxi bei der Gewerkschaft. Und: T.*, eine Frau, die auch zur Gruppe Taxi gehört.
Unia-Mitglied mischt bei der Hatz mit
Vom 17. auf den 18. Februar versperren mindestens drei genau jener Taxilenker einem Uber-Fahrer den Weg. Unia-Mitglied T. – das zeigt ein Video – mischt auch mit. Sie steht erst vor dem Auto, redet dann auf den Fahrer ein, knallt die Fahrertüre zu.
Auch Unia-Kollege Kümin war dort. Er habe versucht, die Situation zu deeskalieren. Kümin hält aber fest: «Die Taxigruppe hat die Aktion weder organisiert, noch wird sie in Zukunft eine solche Aktion auf die Beine stellen.»
Unia-Funktionär bei Täxeler-Treffen anwesend
Doch schon wenige Tage später treffen sich in Birsfelden BL Chauffeure aus Basel und Zürich. Auch Roman Künzler, Gewerkschaftssekretär der Unia Nordwestschweiz, ist vor Ort – auf Einladung von Kümins Gruppe Taxi. Schon zwei Tage später kommt es zur Uber-Hatz in Zürich.
Hat die Gewerkschaft die Mobs initiiert? «Die Unia hat keine Aktion organisiert», erklärt Künzler. Und geht noch weiter: Würde bestätigt, dass der Unia-Taxivorstand beteiligt gewesen wäre, würde man Sanktionen ergreifen.
* Name der Redaktion bekannt