Jetzt schon bei 1.09 Franken
Taucht der Euro sogar auf 1.06 Franken?

Der Euro hat am Freitagmorgen die Marke von 1.10 Franken wieder unterschritten und seither weiter an Wert verloren. Das Finanzportal Cash.ch bringt einen Taucher auf 1.06 Franken ins Spiel.
Publiziert: 02.08.2019 um 11:54 Uhr
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Aktualisiert: 05.08.2019 um 10:45 Uhr
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Bald wird der Euro einen Franken kosten. Raiffeisen-Chefökonom Martin Neff (58) warnt: «Die Parität kommt.»
Foto: Photo by Willy Spiller
Ulrich Rotzinger

Des einen Schwäche, ist die Stärke des anderen: Aktuell kostet der Euro 1.0959 Franken, dies nach dem Tagestief von 1.0950 am frühen Morgen. Im April mussten noch über 1.14 Franken für einen Euro bezahlt werden.

Ein Euro für nur noch 1.09 Franken: Das ist der höchste Frankenwert seit über zwei Jahren (Juli 2017). Schweizer, die in EU-Ländern gerade Ferien machen, darf das freuen. Sie erhalten beim Umtausch nun mehr Euros.

Der Euro verliert gegenüber dem Franken kontinuierlich an Wert.
Foto: Cash.ch

Die Grenze von 1.10 Franken gilt psychologisch wichtige Marke. Sie wurde in den letzten Tagen immer wieder nach unten durchbrochen. 

Abwärtstrend dürfte anhalten

«Taucht der Euro gar auf 1,06 Franken?», fragt nun das Finanzportal Cash.ch. Laut Experten könnte sich der Abwärtstrend des Euro weiter fortsetzen, folglich der Franken weiter verteuern, sollten wichtige charttechnische Marken verletzt werden.

Das Finanzportal beruft sich auf Mensur Pocinci und Alexis Chassagnade von Julius Bär. Laut den Experten verläuft bei 1.0950 Franken eine wichtige charttechnische Schlüsselunterstützung. Wird diese nach unten verletzt, sähen die Autoren der Publikation «Technical Investment Strategy» den Euro auf 1.06 Franken zurückfallen.

Martin Neff (58), Chefökonom der Raiffeisenbank, ging im SonntagsBlick weiter: «Die Parität kommt. In 18 Monaten wird der Euro einen Franken kosten.»

Franken als sicherer Hafen gefragt

Grund für den Euro-Dämpfer am Freitag ist die Eskalation des Handelskriegs zwischen den USA und China. Ab September werden fast alle Importe aus China – im Wert von rund 550 Milliarden Dollar – mit Strafabgaben belegt, kündigte US-Präsident Donald Trump.

Anleger suchen den Franken in Krisenzeiten als sicheren Hafen.

Ob es mit dem Franken weiter aufwärts geht, hängt auch zu einem gewichtigen Teil von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ab. Sie dürfte jüngst wieder am Devisenmarkt mit Fremdwährungskäufen interveniert haben, damit der Franken nicht zu stark wird.

Der Anstieg der Sichtguthaben von Banken bei der SNB deutet laut Marktteilnehmern jedenfalls darauf hin (BLICK berichtete). 

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