Aufmerksame Kundinnen und Kunden dürften sich gewundert haben: Seit kurzem stehen bei Coop in einigen Läden kleinere Cola-Büchsli im Gestell. Die 33-cl-Dose ist verschwunden und hat einem 25-cl-Büchsli Platz gemacht. Die kleine Dose kostet 70 Rappen, das traditionelle 33-cl-Büchsli geht für 75 Rappen über die Ladentheke. Eine versteckte Preiserhöhung?
Nein, gemäss Coop nur ein Versuch. «Wir testen in 65 Hochfrequenz-Verkaufsstellen die Kundenakzeptanz von Coca-Cola Classic und Zero in 25-cl-Dosen», sagt eine Coop-Sprecherin zu BLICK. Wie lange der Test läuft, will der Detailhändler nicht verraten.
Eines aber ist wohl klar: Kommen die kleineren Dosen bei den Kunden an, werden sie ins Sortiment aufgenommen. Coop scheint damit endgültig auf den Trend zu immer kleineren Flaschen- und Dosengrössen für gesundheitsbewusste Kunden aufzuspringen.
Die Dosen kommen aus Italien. Coop bezieht sie nicht bei Coca-Cola Schweiz in Brüttisellen ZH. «Zur erwähnten 25-cl-Dose können wir keine Stellung nehmen, da diese nicht von uns vertrieben wird», sagt ein Sprecher zu BLICK.
Coca-Cola schrumpft Flaschen, aber nicht den Preis
Im April hat Coca-Cola die Flaschen auf 0,45-Liter (früher 0,5 Liter) und 0,75 Liter (früher 1 Liter) geschrumpft. Die Preise dafür blieben aber unverändert. Diese versteckte Preiserhöhung verärgerte die Kunden. Und schmeckte auch vielen Detailhändlern nicht.
Trotz intensiver Verhandlungen beharrt Coca-Cola auf den bisherigen Preisen. Automatenbetreiberin Selecta hat deswegen einen Teil des Getränkesortiments aus den rund 8000 Automaten verbannt.
Coop greift Coca-Cola frontal an
Auch Coop liess die Preiserhöhung nicht auf sich sitzen. Die Basler machten aber nicht die Faust im Sack, sondern griffen den US-Getränkeriesen mit einer eigenen Cola frontal an. Happy Cola heisst sie und wird in der Schweiz hergestellt. Coop verkauft sie in zwei Sorten in 0,5-Liter-Flaschen. Auch der Preis ist eine Kampfansage: 1.20 Franken pro Flasche. Zum Vergleich: Das normale Coca-Cola in der 0,45-Liter-Flasche gibts bei Coop für 1.35 Franken.
Eine erste Zwischenbilanz fällt positiv aus: Die helvetische Brause scheint beim Konsumenten gut anzukommen. «Wir haben Coca-Cola mit unserem Happy Cola bereits ein Drittel am Halbliter-Flaschen-Absatz abgejagt», freut sich Coop-Sprecher Urs Meier. Er hält es für «nicht ausgeschlossen», dass dereinst auch Fanta und Sprite um eine einheimische Variante ergänzt werden. «Wir prüfen ständig Alternativen aus der Schweiz.»