Chef der Schweizer Schuhmarke On kann Super-Bowl-Glück kaum fassen
«Eine totale Überraschung für uns»

Der Zürcher Laufschuhmarke On ist wieder ein Coup gelungen. Im Gegensatz zu Neo-Partner Roger Federer machte Schauspieler The Rock ungeplant Gratis-Werbung an der Super Bowl, wie Mitgründer Olivier Bernhard bestätigt.
Publiziert: 03.02.2020 um 12:10 Uhr
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Aktualisiert: 24.06.2020 um 21:08 Uhr
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Ein Mann, ein paar Schuhe.
Foto: Twitter @TheRock
Ulrich Rotzinger

On im Sneaker-Himmel! Hollywood-Megastar Dwayne Johnson (47), genannt The Rock, trägt am Super-Bowl-Intro die Schweizer Schuhe. The Rock, ganz in Schwarz. Nur die Schuhe, Model Cloud X, mit den markanten Sohlen leuchten in Weiss. Ein Blickfang auch für die TV-Kameras.

Damit hatte niemand gerechnet. Nicht einmal die Schweizer On-Chefs. «Dass The Rock unsere Marke trägt, ist eine totale Überraschung für uns», sagt On-Mitgründer Olivier Bernhard (51) zu BLICK. «Wir gehen davon aus, dass Dwayne Johnson die On-Schuhe selber gekauft hat.» Denn man habe keinen Werbe- oder Sponsoren-Deal mit Johnson, dem bestbezahlten männlichen Schauspieler der Welt.

Olivier Bernhard ist Mitgründer des Laufschuh-Startups On aus Zürich.
Foto: Mirko Ries

Der Super Bowl ist eines der grössten Sportereignisse der Welt. Fernsehsender reissen sich um die Übertragungsrechte, Unternehmen und Sponsoren stecken Millionen in einen Auftritt, die Teams und ihre Stars kassieren fürstliche Summen. Eine Sekunde Werbezeit zur Super-Bowl-Primetime kostet über 180'000 Franken, ein 30-Sekunden-Spot über 5 Millionen.

«Kennen Johnson nicht persönlich»

Für On gabs die Werbung gratis. «Wir fühlen uns sehr geehrt», sagt Bernhard weiter. Auch freundschaftliche Verbindungen gab es im Vorfeld des Grossanlasses nicht mit dem Star. «Wir kennen Dwayne Johnson nicht persönlich.»

Holen die Zürcher um Mitgründer Bernhard den Ex-Wrestler nun ins On-Boot? «Als ehemaliger Spitzenathlet liegt es mir am Herzen, dass On-Schuhe von Athleten für Athleten produziert – aus diesem Grund nehmen wir auch Inputs von Athleten auf», sagt Bernhard. Und weiter: «Bis jetzt ist noch kein Design-Input von Dwayne Johnson eingetroffen. Da er den Cloud X von sich aus trug, gehe ich davon aus, dass er so weit happy ist.»

Beim Schweizer Unternehmen rüstet man sich nun auf eine neue Welle potenzieller On-Schuh-Träger. Denn in der Nacht, als The Rock mit den weissen Laufschuhen auf der Bühne stand, war die Website der Schuhmarke zeitweise nicht mehr erreichbar. Offenbar googelten viele nach den weissen Schuhen und fanden den Weg auf die On-Website.

Besucheransturm auf die Internet-Seite von On

«Die On-Website ist nicht ausgefallen, sondern der On-Server hatte kurzfristig längere Ladezeiten wegen der vielen Anfragen», sagt dazu Sprecherin Vesna Stimac. Nun laufe zum Glück alles wieder. «Mal sehen, wie es wird, wenn die Menschen in den USA wieder aufwachen.»

Zu den weltweit 7 Millionen-On-Fans gehören neben Dwayne Johnson auch US-Schauspieler Will Smith (51), US-Oscar-Gewinnerin Emma Stone (31) und natürlich auch ein weltbekannter Schweizer Tennisstar: Roger Federer (38).

Doch anders als die Leinwandstars ist der Baselbieter im November 2019 eine Partnerschaft mit dem Zürcher Unternehmen eingegangen (BLICK berichtete). Man ist derzeit dabei, On-Schuhe in einem neuen Tennis-Design herauszubringen. Spekulationen, wonach On in den Tennisschuh-Markt einsteigt, entgegnet die On-Sprecherin nun aber erstmals.

Keine Offensive in der Tennisindustrie mit Federer

«On und Roger arbeiten seit längerer Zeit an einem neuen Schuh, der voraussichtlich noch dieses Jahr lanciert wird», sagt Mitgründer Bernhard. «On wird jedoch die Tennisindustrie nicht neu aufmischen. So viel steht schon fest.» Dafür bräuchte es mehr Vorlauf. «Und deutlich mehr Zeit, als On mit Roger hatte», so Bernhard.

In welche Richtung geht es dann? Bernhard hält sich bedeckt. Er sagt nur: «Wir finden aber die ganze History von gewissen Tennisschuhen inspirierend.»

Heute Montag ist aber die Super Bowl das grosse Thema am On-Hauptsitz in Zürich-West. «Wir sehen ein Hoch bei den Besucherzahlen auf der Website», sagt Mitgründer Bernhard. Wie es sich auf die Verkäufe ausgewirkt habe, habe man noch nicht nachgeschaut. «Wir freuen uns erstmal über die ganze Geschichte.»


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