Boxen in Valora-Filialen aufgestellt
Jetzt gibts Nespresso-Kapseln auch am Kiosk

Einige Boutiquen, ein paar Automaten und ein Online-Klub. Die Verkaufsstandorte für das Original aus der Alu-Kapsel sind hierzulande dünn gesät. Jetzt dreht die Nestlé-Tochter auf. Und entert Kioske des Detailhändlers Valora.
Publiziert: 15.11.2019 um 15:16 Uhr
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Im Valora-Kiosk im Zürcher Hauptbahnhof steht seit kurzem ein Nespresso-Modul.
Foto: Zvg
Ulrich Rotzinger

Der Kasten sieht aus wie eine Jukebox aus den 60ern. Statt auf den Plattenteller starrt der Kunde auf einen Touchscreen. Per Knopfdruck kommt keine Musik, sondern ein Abholzettel aus der Box. Damit kann man an der Kasse stangenweise Alu-Kapseln von Nespresso einlösen.

So gesehen in einem der K-Kioske am Zürcher Hauptbahnhof. Nespresso-Kapseln im Detailhandel? Das sei keine Option, heisst es dazu immer bei der Nestlé-Kaffeetochter. Einige Boutiquen, ein paar Automaten und ein Online-Klub – das reiche. Die Verkaufsstandorte für das Original aus der Alu-Kapsel sind hierzulande dünn gesät, um Exklusivität auszustrahlen.

Jetzt dreht die Nestlé-Tochter auf. Und entert Kioske des Detailhändlers Valora. Die einzelne Kapsel für den Coffee-to-go kostet 3.50 Franken, die Stange à 10 Stück für zu Hause 5 Franken (Bsp. Sorte Roma). Bezahlt wird via Karte direkt am Automaten, sprich bei Nespresso und nicht bei Valora. Laut dem Betreiber steht die Kapsel-Box erst seit ein paar Wochen in seinem Kiosk.

Nespresso macht Spettacolo Konkurrenz

Nachfrage bei Valora, Besitzerin der K-Kiosk-Kette. Sprecher Martin Zehnder sagt, man sei gerade dabei, die Nespresso-Module in den Kiosken zu installieren. Bis Ende Jahr sollen die ersten zehn Verkaufsstellen in der Schweiz damit ausgerüstet sein. Zum Zug kommen Kioske, etwa jene an Bahnhöfen und Flughäfen.

Allerdings betreibt Valora schweizweit gut 900 weitere Kioske. Laut dem Sprecher greift man bei diesen auch auf Spettacolo- oder Starbucks-Kaffee-Automaten zurück. Hier kommen aber keine Kaffeekapseln zum Einsatz, sondern der Kaffee läuft brühwarm in einen Becher. «Wir gehen bei der Auswahl der Standorte ganz nach dem Geschmack der Kundschaft des jeweiligen Einzugsgebiets.» In 600 Kiosken gibt es Spettacolo-, in 100 Starbucks-Kaffee zum Mitnehmen. «Wir spüren vor allem in hochfrequentierten, urbanen Lagen ein grosses Kundenbedürfnis nach Starbucks-Kaffee», weiss Zehnder. Und jetzt kommt noch Nespresso dazu.

Valora baut Kioske komplett um

Valora hat Ende Oktober mit den Umbauten des Kiosk-Netzes begonnen. Ein «Mammutprojekt», wie es heisst. Die bereits umgebauten Kioske wirken heller, moderner und strukturierter. Es hat nicht nur erste Nespresso-Automaten, sondern auch Tabakerhitz- und E-Smoke- sowie Elektronik-Module. Alles ausgerichtet auf Pendler mit wenig Zeit. Bis Ende Jahr sollen pro Woche bis zu vier Kiosk-Verkaufsstellen renoviert eröffnet werden. Ende 2020 sei der Umbau abgeschlossen.

Die K-Kioske sind nicht die Ersten im Detailhandel, die Nespresso ins Visier genommen hat. Praktisch durch die Hintertür in die Coop-Filialen brachte Nestlé vor kurzem Alu-Kapseln aus der Nespresso-Fabrik (BLICK berichtete). Feiner Unterschied: Die Kapsel-Stangen kommen im gleichen Look wie das Original daher, darauf ist aber das Logo von Kooperationspartner Starbucks.

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