Kapseln mit dem Starbucks-Logo
Nespresso kommt durch Hintertür ins Coop-Regal

Nespresso sperrte sich bisher dem breiten Verkauf in Supermärkten. Doch zu exklusiven Boutiquen und Online-Shops gehört seit neustem und überraschend der Detailhändler Coop.
Publiziert: 19.09.2019 um 19:27 Uhr
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Aktualisiert: 20.09.2019 um 09:28 Uhr
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Coop-Supermarkt in Zürich: Starbucks-Kaffee aus dem Hause Nespresso – offenbar frisch angeliefert.
Foto: Leserbild
Ulrich Rotzinger

Diese Woche vor dem Kaffee-Regal eines Coop-Supermarkts in Zürich: Die Verkäuferin bekommt grosse Augen, als sie die neuste Lieferung von Nestlé auspackt. Aus den Kartons zieht sie Stangen mit Nespresso-Kapseln. So wie man sie aus den exklusiven Boutiquen der Nestlé-Tochter kennt. 

Feiner Unterschied: Auf den Kapsel-Stangen prangt das Starbucks-Logo. Hergestellt in der Schweiz von der Nestlé Nespresso AG in Lausanne. «Das ist ganz neue Ware, hatten wir vorher nicht», sagt die Verkäuferin. Bereits eingeräumt habe sie Starbucks-Kaffeebohnen und weitere Produkte des US-Kaffeeriesens, zum Beispiel Cappuccino-Sorten.

Geheimnis gelüftet

Dessen Partnerschaft mit Nestlé ist nicht neu. Überraschend ist jedoch, dass die Kapsel-Stangen im selben Look wie die von Nespresso daher kommen. Und vor allem, dass sie im Supermarktregal bei Coop erhältlich sind. Bekannt gemacht wurde das bislang nicht. Auch Nestlé behielt schön unter dem Deckel, wo die Produkte in der Schweiz lanciert werden .

Die ersten Märkte für die Nespresso-Kapseln mit Starbucks-Logo waren in Asien Japan und Südkorea, in Europa Spanien und die Niederlande.

Bereits im Coop-Online-Shop gelistet

Und jetzt die Schweiz mit Coop. Im Online-Shop des Detailhandelsriesen sind 19 verschiedene Produkte als Neuheit gelistet. Die Preise sind nicht ganz günstig: 200g Starbucks Bohnen Espresso Dark Roast kosten 4.70 Franken. Preislich ist die 10er-Packung Starbucks-Kapseln mit 4.75 Franken etwas günstiger als jene von Nespresso. Kapseln für das Dolce Gusto System (12 Stk.) kosten 5.60 Franken.

Nespresso sperrte sich bisher gegen den breiten Verkauf in Supermärkten. Vertrieben werden die Alu-Kapseln in exklusiven Boutiquen und Online-Shops in der Schweiz, zum Teil in Automaten und teilweise bei Manor auf speziellen Verkaufsflächen.

Koffeinschub und Wachstum

Doch weil sich das Wachstum verlangsamte, brauchte es neuen Schub. Da kam Starbucks gerade recht. 7,2 Milliarden Dollar blätterte Nestlé für das Handelsgeschäft von Starbucks hin – nicht in den Besitz des Lebensmultis über gingen die Kaffeehäuser der Kette. Der Deal ging im letzten Jahr über die Bühne.

Der Schweizer Multi stärkt mit der populären Ami-Marke nun sein Handelsgeschäft und erhofft sich nicht nur einen Koffein-, sondern auch einen Wachstumsschub. Die eher teuren Produkte versprechen darüber hinaus eine bessere Marge. Und Coop? Der Detailhändler selbst erhofft sich durch Starbucks einen Zuwachs neuer Kunden. Die Rechnung dürfte aufgehen.

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