Bald mehr wert als Aktie des Börsen-Gurus
Anonymer Investor wettet auf Bitcoin und gegen Buffett

Seit Jahresbeginn hat die Kryptowährung Bitcoin dramatisch an Wert verloren. Heute hat Bitcoin wieder mal einen guten Tag, legte um über 5 Prozent zu. Der Grund: eine irre Wette.
Publiziert: 17.07.2018 um 07:08 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 19:03 Uhr
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Mit einem Bitcoin eine Berkshire-Hathaway-Aktie kaufen? Darauf möchte ein anonymer Australier wetten.
Foto: Keystone

Rund 290'000 Dollar muss hinblättern, wer eine Aktie von Berkshire Hathaway, dem Beteiligungsvehikel von Investment-Guru Warren Buffett, erwerben will. Will er die Aktie in Bitcoins bezahlen, braucht er dafür im Moment 44 Einheiten der Kryptowährung. Diese pendelt heute um einen Kurs von rund 6600 Dollar. 

Nun will ein unbekannter australischer Kryptoexperte eine irre Wette platzieren. Bis ins Jahr 2023, also in 5 Jahren, soll für den Kauf einer Berkshire-Hathaway-Aktie weniger als ein Bitcoin reichen. Oder anders: Bis dann soll ein Bitcoin mehr wert sein als die Aktien der Buffett-Firma. 

Provokative Absichten

Zwei Dinge machen die Wette hochriskant: Die Chance, dass die Buffett-Aktien weiter an Wert zulegen, sind durchaus intakt, das hat der Titel in den letzten Jahren meistens gemacht. Und selbst wenn nicht, ist der Bitcoin-Höchstkurs von Ende 2017 mit rund 20'000 Dollar meilenweit vom Kurs der Berkshire-Hathaway-Aktie entfernt. 

Die Wette ist auch eine Provokation: Warren Buffett hält überhaupt nichts von Kryptowährungen und ist entschieden dagegen, in solche zu investieren. Auch anderen rät er vehement davon ab.

Bekannt gemacht hat die Wette Tom Waterhouse, ein bekannter australischer Buchmacher. Er jedenfalls findet die Wette reizvoll und hofft, dass der Unbekannte die Wette ausführen kann. Das heisst, der Kryptofan muss noch jemanden finden, der auf die Wette einsteigt. 

Jetzt zeigt auch Blackrock Interesse

Inwieweit sich Kryptowährungen in den nächsten Jahren etablieren, ob sie vielleicht sogar ganz verschwinden, oder ob andere Coins wie Ethereum oder Litecoin den Platzhirsch Bitcoin von seinem Platz an der Sonne verdrängen werden und dieser dann im Wert sinkt, all das sind ungeklärte Fragen, die die Wette so unsicher machen.

Sicher dagegen ist der leichte Kursanstieg von Bitcoin im Moment. Die Kryptowährung hat heute zwischenzeitlich bis zu 5 Prozent an Wert gewonnen. Das liegt vielleicht teilweise an der irren Wette. Wohl aber mehr daran, dass der weltgrösste Vermögensverwalter Blackrock sein Interesse an Bitcoin, Kryptowährungen und der Blockchain-Technologie bekundet hat. Dafür hat Blackrock eigens ein neues Team gebildet. (koh)

Krypto-Paradies Zug

Zug zählt weltweit zu den Zentren der Blockchain-Technologie. Diese ist ein Speichersystem, das dezentral und fälschungssicher ist, aber grosse Mengen an Energie verschlingt. Die bekanntesten Blockchain-Anwendungen sind die Krypto-Währungen Bitcoin und Ethereum. Wie Elocations finanzieren sich viele Firmen mit Blockchain-Anwendungen durch die Ausgabe von Token – auf Englisch Initial Coin Offering (ICO). Anders als Aktien begründen Token keine Besitzrechte an der Firma, lassen sich im Erfolgsfall aber für eine technologische Anwendung nutzen. Letztes Jahr brachten ICOs vier Milliarden Franken ein. Rund ein Drittel davon soll in der Schweiz gelandet sein. Wie die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich Anfang Woche warnte, besteht bei rund einem Fünftel aller ICOs ein Betrugsverdacht.

Zug zählt weltweit zu den Zentren der Blockchain-Technologie. Diese ist ein Speichersystem, das dezentral und fälschungssicher ist, aber grosse Mengen an Energie verschlingt. Die bekanntesten Blockchain-Anwendungen sind die Krypto-Währungen Bitcoin und Ethereum. Wie Elocations finanzieren sich viele Firmen mit Blockchain-Anwendungen durch die Ausgabe von Token – auf Englisch Initial Coin Offering (ICO). Anders als Aktien begründen Token keine Besitzrechte an der Firma, lassen sich im Erfolgsfall aber für eine technologische Anwendung nutzen. Letztes Jahr brachten ICOs vier Milliarden Franken ein. Rund ein Drittel davon soll in der Schweiz gelandet sein. Wie die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich Anfang Woche warnte, besteht bei rund einem Fünftel aller ICOs ein Betrugsverdacht.

Die Bitcoin-Rally macht US-Neonazis reich

Wer Drogen, Waffen oder geklaute Waren kaufen will, möchte nicht mittels Banküberweisung bezahlen. Auch die Verkäufer in der Schattenwelt schätzen das nicht. Auch Barzahlungen werden wegen neuer Vorschriften der Banken immer schwieriger. Gut, gibt es Bitcoin – die anonyme Währung aus der Kryptowelt.

Verbrecher aus der Schattenwelt benutzen sie gerne. Gemäss US-Medien sollen auch Neonazis dazu gehören. Denn in den USA wurden ihnen teilweise die Bankkonten gesperrt. Gemäss Recherchen von US-Journalisten hat sich das Bitcoin-Vermögen von einzelnen Neonazis jetzt vervielfacht.

Geld waschen mit Bitcoin-Automaten 

Der Wert aller Bitcoins der Welt beträgt inzwischen rund 400 Milliarden Dollar. Der Anteil der Schattenwelt ist natürlich nicht bekannt. Aber Larry Fink, Chef von Blackrock, dem grössten Vermögensverwalter der Welt, sagte kürzlich dem Finanzinformationsdienst Bloomberg, dass der Aufstieg von Bitcoin zeige, wie viel Geld auf der Welt gewaschen werde. 

In London warnt die Polizei, dass Bitcoin-Automaten zur Geldwäsche benutzt würden. Kriminelle tauschten an den Automaten Britische Pfund aus verbrecherischen Geschäften in Bitcoin. Auch in der Schweiz gibt es solche Automaten. Maximal können dort 2000 Franken relativ anonym gewechselt werden.

DARF NICHT MEHR VERWENDET WERDEN
DARF NICHT MEHR VERWENDET WERDEN
REUTERS

Wer Drogen, Waffen oder geklaute Waren kaufen will, möchte nicht mittels Banküberweisung bezahlen. Auch die Verkäufer in der Schattenwelt schätzen das nicht. Auch Barzahlungen werden wegen neuer Vorschriften der Banken immer schwieriger. Gut, gibt es Bitcoin – die anonyme Währung aus der Kryptowelt.

Verbrecher aus der Schattenwelt benutzen sie gerne. Gemäss US-Medien sollen auch Neonazis dazu gehören. Denn in den USA wurden ihnen teilweise die Bankkonten gesperrt. Gemäss Recherchen von US-Journalisten hat sich das Bitcoin-Vermögen von einzelnen Neonazis jetzt vervielfacht.

Geld waschen mit Bitcoin-Automaten 

Der Wert aller Bitcoins der Welt beträgt inzwischen rund 400 Milliarden Dollar. Der Anteil der Schattenwelt ist natürlich nicht bekannt. Aber Larry Fink, Chef von Blackrock, dem grössten Vermögensverwalter der Welt, sagte kürzlich dem Finanzinformationsdienst Bloomberg, dass der Aufstieg von Bitcoin zeige, wie viel Geld auf der Welt gewaschen werde. 

In London warnt die Polizei, dass Bitcoin-Automaten zur Geldwäsche benutzt würden. Kriminelle tauschten an den Automaten Britische Pfund aus verbrecherischen Geschäften in Bitcoin. Auch in der Schweiz gibt es solche Automaten. Maximal können dort 2000 Franken relativ anonym gewechselt werden.

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