Aktienkurse brechen wegen Trump ein
Schweizer Börse so tief wie seit 16 Monaten nicht mehr

Der sich zuspitzende Handelsstreit zwischen den USA und China sorgt an den Börsen weltweit für Unruhe. Nachdem die wichtigsten Märkte bereits schwach in die neue Woche gestartet waren, setzt sich die Talfahrt am Dienstag fort. Das Schweizer Börsenbarometer Swiss Market Index (SMI) fällt gar auf den tiefsten Stand seit Februar 2017.
Publiziert: 19.06.2018 um 11:10 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:03 Uhr
Tiefrote Zahlen bei den Indices rund um die Welt: Die Angst vor einem Handelskrieg lähmt die Börsianer.
Foto: ENNIO LEANZA

Nach einer guten Entwicklung in der vergangenen Woche rutschte der SMI bereits gestern Montag um beinahe anderthalb Prozent ab und büsst nun am Dienstagvormittag weitere 1,0 Prozent auf 8'433 Punkte ein. Dasselbe Bild zeigt sich an den europäischen Börsen: Der für die Eurozone als Leitindex geltende EuroStoxx 50 verliert 1,5 Prozent, wobei die Frankfurter Börse gemessen am Dax um 1,8 Prozent nachgibt.

So tief wie heute Morgen stand der SMI seit Februar 2017 nicht mehr.
Foto: Screenshot Finanzen.net

Handelskrieg droht 

Der Handelsstreit zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt droht zu eskalieren. Die von US-Präsident Donald Trump geplanten Strafzölle auf weiteren chinesischen Produkten wurden in Peking scharf verurteilt. China will mit «entschlossenen Gegenmassnahmen» antworten.

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Ein Handelskrieg hätte verheerende Auswirkungen auf die globale Wirtschaft, schreibt ein weiterer Händler. Und da die Zinsen bereits auf einem sehr tiefen Niveau lägen, sei auch der Spielraum der Zentralbanken eingeschränkt, um auf eine allfällige Wachstumsabschwächung reagieren zu können.

Einer der bekanntesten Kommentatoren der Märkte auf Twitter, der in der Schweiz lebende «Russian Markets» schreibt dazu: «Die chinesischen und Schweiz Märkte stürzen auf ein Jahrestief ab. Der Grund dafür ist, dass die Welt sieht, dass sie Donald Trump nicht trauen kann. Noch vor einem Monat beteuerte seine Administration, man werde keinen Krieg mit Strafzöllen führen – und jetzt das.»

Zykliker verlieren

Mit Blick auf den drohenden Handelskrieg sind konjunkturabhängige Aktien die grossen Verlierer. In der Schweiz sinken etwa die Aktienkurse der Uhren- und Schmuckhersteller Swatch (-2,8%) und Richemont (-3,0%) stark. Aber auch die Papiere des Bauchemiespezialisten Sika (-3,5%) oder des Computerzubehörherstellers Logitech (-2,2%) verbilligen sich deutlich.

Die wachsenden Handelssorgen lösen auch an den Währungsmärkten Reaktionen aus. Der in turbulenten Zeiten als «sicherer Hafen» geltende Schweizer Franken gewinnt sowohl zum Euro als auch zum US-Dollar an Wert. Ein Euro kostet noch 1,1510 Franken nachdem der Kurs am Freitag noch bei über 1,16 Franken gelegen hatte. Der Dollar entfernt sich derweil vom Paritätsniveau und steht aktuell bei 0,9935 Franken. (kst/SDA)

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