Der Streit um die Strafzölle zwischen China und den USA geht in die nächste Runde. Es drohen Vergeltungszölle aus den USA für die Vergeltungszölle Pekings als Strafe für die Strazölle durch Trumps Regierung. So poltert es zumindest gerade aus dem Weissen Haus.
US-Präsident Donald Trump kündigte am Montagabend die Verhängung von neuen Zöllen auf chinesische Waren im Volumen von 200 Milliarden Dollar an, sollte die Regierung in Peking ihre geplanten Vergeltungszölle für frühere US-Aufschläge tatsächlich umsetzen.
China fühlt sich erpresst
Die Regierung in Peking sprach von Erpressung und kündigte Gegenmassnahmen an, sollten die USA die Ankündigung wahr machen. Trumps Erklärung kurz vor Börseneröffnung am Dienstagmorgen in Japan lastete auf den Märkten in Asien. Die Furcht vor einem ausgewachsenen US-chinesischen Handelskrieg hatte zuvor die Wall Street ins Minus getrieben.
Er habe seinen Handelsbeauftragten Robert Lighthizer angewiesen, eine Liste von chinesischen Gütern für die neuen Massnahmen zusammenzustellen, erklärte Trump. Der Aufschlag solle zehn Prozent betragen. «Diese Zölle werden nach dem Abschluss des juristischen Prozesses dann in Kraft treten, wenn China sich weigert, seine Praktiken zu ändern und auch wenn es darauf besteht, seine jüngst angekündigten neuen Zölle umzusetzen», hiess es.
Sollte China als Reaktion auf diesen neuen US-Schritt wiederum selbst Aufschläge verhängen, würden die USA «mit zusätzlichen Zöllen auf weitere 200 Milliarden Dollar an Waren» antworten.
Eine Sprecherin von Lighthizer sagte, die neue Liste ersetze eine Aufstellung von chinesischen Waren im Volumen von 100 Milliarden Dollar, die Trump im April für einen solchen Fall in Auftrag gegeben hatte.
«China könnte gegen US-Konzerne im Land vorgehen»
Das chinesische Handelsministerium warf den USA vor, einen Handelskrieg anzuzetteln. «Diese Praktik des extremen Drucks und der Erpressung weicht von dem Konsens ab, den beiden Seiten bei mehreren Gelegenheiten erzielt haben», hiess es in einer Stellungnahme. Man werden entschlossen mit «qualitativen» und «quantitativen» Massnahmen zurückschlagen, sollte Trump seine Drohung wahr machen.
Der China-Experte Derek Scissors von der Denkfabrik American Enterprise Institute wies darauf hin, dass China bald die Importe aus den USA ausgehen dürften, die sie überhaupt mit Zöllen belegen könne: Die Gesamteinfuhren von dort hätten 2017 gerade einmal 130 Milliarden Dollar betragen. Vermutlich werde die Regierung in Peking daher als nächstes amerikanische Unternehmen ins Visier nehmen, die in China tätig seien.
Die USA verhängten Schutzzölle auf Stahl- und Aluminium
Trump kritisiert unter anderem das US-Handelsdefizit mit China in Höhe von 375 Milliarden Dollar. Er fordert zudem schärfere Massnahmen gegen den Diebstahl von intellektuellem Eigentum.
Unter seiner Regierung haben die USA Schutzzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte verhängt. Dann ordnete Trump Zölle von 25 Prozent auf mehr als 800 chinesische Waren mit einem Volumen von 50 Milliarden Dollar an.
China reagierte mit der Ankündigung von eigenen Zöllen von 25 Prozent auf 659 US-Produkte wie Fleisch, Gemüse, Soja, Whiskey, Tabak und Autos. Auch hier beträgt das Volumen 50 Milliarden Dollar. (SDA/kin)
Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.
Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.