49-Jährige kämpft gegen Jeannine Pilloud ums Migros-Präsidium
Ist Ursula Nold ein M besser?

Neben der ehemaligen Chefin des Personenverkehrs bei den SBB, Jeannine Pilloud (54), steht noch eine zweite Frau zur Auswahl für das Migros-Präsidium: Ursula Nold (49). Obwohl fast niemand ausserhalb der Migros sie kennt, könnte sie die Wahl für sich entscheiden.
Publiziert: 04.03.2019 um 23:03 Uhr
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Aktualisiert: 05.03.2019 um 11:01 Uhr
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Die Migros hat ihren Delegierten Jeannine Pilloud (54) zur Wahl als Nachfolgerin des vorzeitig abtretenden Präsidenten Andrea Broggini empfohlen.
Foto: Keystone
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Sven ZauggRedaktor SonntagsBlick

Jeannine Pilloud (54) verfolgt ein klares Ziel: In drei Wochen, so die Hoffnung der ehemaligen Chefin des Personenverkehrs bei den SBB, soll sie triumphal zur Migros-Präsidentin gekürt werden. Alles scheint angerichtet: Die Migros hat Pilloud ihren Delegierten bereits zur Wahl als Nachfolgerin des vorzeitig abtretenden Präsidenten Andrea Broggini (62) empfohlen. Damit geht sie zumindest formell als Favoritin ins Rennen um das prestigeträchtige Amt.

Doch in trockenen Tüchern ist die Wahl Pillouds nicht. Neben der ehemaligen SBB-Führungskraft steht noch eine zweite Frau zur Auswahl: Ursula Nold (49). Die vierfache Mutter arbeitet hauptberuflich als Dozentin an der Pädagogischen Hochschule Bern. Zwar hat sie nicht annähernd die Bekanntheit Pillouds, die sich medial zu vermarkten weiss, – und sie wird auch nicht vom Migros-Evaluationsgremium zur Wahl vorgeschlagen.

Ehrgeizige Teamplayerin

Genau deshalb wird Nold in der Öffentlichkeit unterschätzt. Ihre Chancen sind jedoch besser, als Pilloud lieb sein kann. Gewählt werden die Migros-Präsidentinnen von der Delegiertenversammlung. Genau dieses Gremium präsidiert Nold. Sie kennt die Regionalfürsten persönlich, weiss, wo der Schuh drückt und kann deshalb problemlos für ihre Sache lobbyieren. Ein gehöriger Nachteil für die Aussenseiterin Pilloud.

Mehrere Migros-Insider liessen zudem gegenüber SonntagsBlick durchblicken: Im Zweifel setze man beim orangen Riesen lieber auf die Insiderin statt auf einen bekannten Namen. Nold gilt als Teamplayerin, als sehr umgänglich und zugleich äusserst ehrgeizig. Dem Vernehmen nach habe sie die Stimmen aus der Romandie und dem Tessin auf sicher. Weiterer Vorteil zugunsten der Pilloud-Herausfordererin: Sie könnte am Tag eins die Arbeit aufnehmen, müsste sich nicht lange in die komplizierten Migros-Strukturen einarbeiten.

Loyale Mitarbeiterin

Nold will sich mit Verweis auf die bevorstehende Wahl im BLICK nicht öffentlich äussern. Auf dem Karriere-Portal Linkedin beschreibt sich Nold als «authentische und pragmatische Führungspersönlichkeit mit breiter nationaler Wirtschaftserfahrung und profundem Know-how in der Unternehmensführung».

Was sich auch zeigt: Nold ist loyal. Seit fast 14 Jahren arbeitet sie für die Pädagogische Hochschule Bern und seit mehr als zehn Jahren präsidiert  sie die Delegiertenversammlung der Migros. Nold steht für Kontinuität – etwas, das die Delegierten zu schätzen wissen.

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