200-Betten-Haus in Savognin GR
Grösste Ösi-Hotelgruppe expandiert in die Schweiz

Die grösste Hotelgruppe Österreichs wagt den Schritt in die Schweiz. Graubünden kommt zum Handkuss. Ein ähnliches Projekt im Toggenburg scheiterte im letzten Jahr an der Urne.
Publiziert: 14.11.2019 um 14:49 Uhr
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So sieht das neu geplante Jufa-Hotel aus.
Foto: Zvg
Marc Iseli

Schon wieder Österreich: Die Bündner Ferienregion Savognin wird für die Grazer Jufa-Kette zum Tor in die Schweiz. Die Hotels sind auf Familien spezialisiert. Die Kette ist die grösste Hotel-Gruppe des Landes. Allein in den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Standorte verdoppelt.

Das Unternehmen führt 61 Häuser – vornehmlich in Deutschland und Österreich. Zwei Ableger gibts in Ungarn, einen im liechtensteinischen Malbun.

In Savognin ist ein 200-Betten-Hotel unweit der Talstation geplant. Die Baubewilligung ist laut einem Communiqué vom Mittwoch gesprochen. Baubeginn ist Frühjahr 2020. Zum Sommer 2021 soll das 19 Millionen Franken teure Gebäude stehen.

Holz aus dem Gemeindewald

Das Gebäude soll eine Holzoptik haben. Das zeigen erste Visualisierungen des Projekts. Die dafür nötigen Fichten und Lärchenstämme sollen «so viel wie möglich» aus dem gemeindeeigenen Wald und Naturpark stammen. «Geheizt wird später mit Holzabfall aus der regionalen Forst- und Holzindustrie», heisst es.

Das Jufa-Hotel in Savognin ist eine Premiere in der Schweiz. Ursprünglich war ein Ableger im Toggenburg geplant. Ein 21 Millionen teures Erlebnishotel mit 70 Hotelzimmern und 200 Betten. Plus Restaurant, Schwimmbad, Bowlingbahn und Mehrzweckgebäude.

Die Gemeinde Wildhaus SG hätte einen Betrag von sieben Millionen Franken beisteuern sollen. Das Volk wehrte sich aber dagegen. Die Finanzierung des Projekts scheiterte an der Urne.

Ösis übernehmen die Kontrolle

So weit wird es in Savognin nicht kommen. Die Jufa-Hotelgruppe hat einen 25 Jahre dauernden Mietvertrag unterschrieben. Die Realisierung des neuen Familienhotels ist nur eine Frage der Zeit.

Damit gibt es in Savognin ein weiteres Stück Österreich. Die Bergbahnen der Region gehören mehrheitlich den Familien Schröcksnadel und Schmidl. Der Schröcksnadel-Clan gibt auch in Saas-Fee VS den Ton an.

Das Sport-Hotel «Cube» war ebenfalls in Ösi-Hand. Vor einem Jahr stellte es den Betrieb ein. Die Schliessung war ein Schock. Angestellte blieben auf Lohnforderungen sitzen. Die Gemeinde machte offene Forderungen im sechsstelligen Bereich geltend.

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