Tiroler Alpenkönig Schröcksnadel hat Kontrolle übernommen
Saas-Fee ist jetzt ganz in österreichischer Hand

Die Vision von Peter Schröcksnadel nimmt Gestalt an. Der Österreicher hat sich die Mehrheit an den Bergbahnen im Saas-Tal gesichert. Die Ära Offermann endet.
Publiziert: 10.10.2019 um 14:02 Uhr
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Peter Schröcksnadel ist am Ziel.
Foto: AFP

Es ist ein versöhnliches Ende. Fast zehn Jahre war der amerikanische Hedgefonds-Manager Edmond Offermann (59) bei den Bergbahnen in Saas-Fee VS investiert. Er sass im Verwaltungsrat. Jetzt ist er ersetzt durch einen Vertrauten des österreichischen Alpenkönigs Peter Schröcksnadel (78). Offermanns Anteil an den Bergbahnen geht an Schröcksnadel über.

So viel ist klar nach der Generalversammlung vom Mittwoch. Der Österreicher ist damit am Ziel. Als er vor gut einem Jahr überraschend Millionen in die Region investierte, verkündete Schröcksnadel: «Wir wollen die Aktienmehrheit.» 

Intimus im Verwaltungsrat

Das hat er nun erreicht. Zusammen mit dem Anteil von Offermann bringt es der «Liftkaiser», wie Schröcksnadel in seinem Heimatland genannt wird, auf fast 53 Prozent. Der Rest der Aktien gehört der Gemeinde, der lokalen Tourismus-Organisation und kleineren Aktionären.

Die Mehrheit am Kapital spiegelt sich in der Besetzung des Verwaltungsrats. Neu im strategischen Gremium sitzt Martin Fritsch, ebenfalls ein Österreicher. Er ist ein Schröcksnadel-Intimus. Wegen der Nähe zur Familie ist Fritsch auch im Verwaltungsrat des Bergbahnbetreibers von Savognin GR. 

Bruch mit Billig-Strategie

Die neue Ära Schröcksnadel bricht auch mit der Billig-Strategie. Wintertouristen in Saas-Fee profitierten in den letzten drei Jahren von deutlich verbilligten Tickets. Die Saisonkarte kostete zuletzt 255 Franken. Zum Vergleich: In zahlreichen Skigebieten kostet nur schon eine Tageskarte 80 Franken.

Der «Hammer-Deal» wurde 2016 mit Pauken und Trompeten lanciert. Die Marketingkosten explodierten. Das Angebot mutierte zum Fiasko. Die Führung sprach von einer klaren «Fehlentscheidung». Zur künftigen Preisstrategie hiess es an der gestrigen GV: Die Abkehr vom Hammerdeal sei definitiv. Es handle sich dabei um ein Risiko. Mit dem Ziel der Umsatzsteigerung und der höheren Wertschöpfung sei das aber berechtigt.

Happiger Preisaufschlag

Saas Fee verkauft keine eigenen Saisonkarten mehr. Das Gebiet ist Teil des Magic-Pass-Verbunds. Das Ticket ist ein Jahresabo, das ab der Sommereröffnung der Gebiete im Mai bis zum Ende der folgenden Wintersaison gültig ist. Heisst also: ab Mai 2019 bis Mai 2020. Preis: 899 Franken.

Weiterhin verkauft werden Tages- und Mehrtageskarten. Die Tageskarte kostet 75 Franken. Das Ticket vergünstigt sich bis auf 60 Franken pro Tag bei der Buchung von mehreren Tagen. (ise)

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