Sonnenuntergang auf Ischia
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Europäischer Corona-Brennpunkt:Sonnenuntergang auf Ischia

Wir sind der europäische Corona-Brennpunkt
Nachbarn schauen besorgt in die Schweiz

Die Schweiz ist der neue europäische Brennpunkt der Corona-Epidemie. Trotzdem setzt der Bundesrat stark auf Eigenverantwortung. Nachbarländer sehen die Entwicklung kritisch und befürchten schon ein zweites «Schweden».
Publiziert: 17.11.2020 um 00:53 Uhr
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Aktualisiert: 17.11.2020 um 07:28 Uhr
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Gesundheitsminister Alain Berset setzt auf Eigenverantwortung.
Foto: keystone-sda.ch
Anian Heierli

Die Schweiz ist der europäische Corona-Brennpunkt. Das zeigt ein Vergleich der Weltgesundheitsorganisation vom Wochenende. Gerechnet auf 100'000 Einwohner gab es in den letzten zwei Wochen durchschnittlich 1108 Neuinfektionen pro Tag (14-Tage-Inzidenz). Mit 1023 Fällen ist Österreich fast so stark betroffen. Weniger Infektionen gibt es dagegen in Frankreich (906), Italien (768) und Deutschland (308). Dennoch fährt die Schweiz einen moderaten Massnahmenkurs. Der Bundesrat setzt auf Eigenverantwortung, Abstandsregeln und Homeoffice.

Nachbarländer zeigen sich besorgt über den Schweizer Sonderweg. Denn sie greifen alle durch. Österreich versucht es wieder auf die harte Tour und geht erneut in den Lockdown (BLICK berichtete). Restaurants, Schulen, nicht lebensnotwendige Geschäfte und Coiffeursalons schliessen ihre Türen. Kanzler Sebastian Kurz (34) dazu: «Jeder soziale Kontakt ist einer zu viel. Verbringen Sie Ihre Freizeit ausschliesslich mit den Menschen, mit denen Sie im Haushalt leben.» Über den Grenzaustausch zwischen Vorarlberg und der Ostschweiz äussert sich Österreichs Kanzler Kurz besorgt.

Niedrigere Zahlen, schärfere Massnahmen

Das deutsche Robert Koch-Institut erklärte bereits am 24. Oktober die ganze Schweiz zum Risikogebiet. Deutschland ist deutlich weniger schlimm betroffen als wir. Trotzdem will das Land seinen «Lockdown light» weiter verschärfen. Kanzlerin Angela Merkel (66) will die Bundesländer zu neuen Massnahmen bewegen. Ihr Beschlusspapier hat es in sich: keine privaten Feiern, keine touristischen Ausflüge und Tagestouren und kein Aufenthalt in öffentlichen Räumen, der nicht zwingend ist. Zudem sollen private Zusammenkünfte unter Bekannten auf zwei Haushalte beschränkt werden.

Auch Italien schaltet auf scharf. Gebiete mit vielen Neuinfektionen gelten als rote Zonen. Bewohner dürfen ihre Wohnung nur aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen verlassen. Dieser regionale Lockdown gilt zurzeit im Norden in der Lombardei, im Piemont, in Südtirol und im Aostatal. Ebenfalls zur roten Zone gehören Kalabrien, die Toskana und Kampanien. Frankreich hält ebenfalls weiter am Lockdown fest. Restaurants, Bars und Geschäfte sind zu. Das Haus darf nur verlassen, wer arbeitet, zum Arzt geht oder Lebensmittel einkauft.

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