Weil Sohn die Corona-Impfung wollte
Querdenker-Vater entführt Raphael (10) nach Panama

Das Coronavirus und die Haltung gegenüber der Impfung zerstören Freundschaften und können Familien auseinanderreissen. In Deutschland hat ein Vater hat jetzt sogar seinen Sohn entführt, weil sich dieser das Vakzin verabreichen lassen wollte.
Publiziert: 08.02.2022 um 18:58 Uhr
Der 10-jährige Raphael wurde von seinem Vater entführt, weil dieser nicht wollte, dass sich sein Sohn gegen Corona impfen lässt.
Foto: Facebook

Melanie B.* aus Köln hatte sofort einen schlimmen Verdacht. Als sie am 2. Januar am Hauptbahnhof Köln (D) vergeblich auf ihren Sohn Raphael* (10) wartet, der das Wochenende bei seinem Vater verbracht hat, weiss sie bereits: Ihr Ex-Mann muss ihn entführt haben.

Denn dieser soll als extremer Impfgegner in der Querdenker-Szene aktiv sein und war strikt gegen eine Impfung seines Sohns – obwohl Raphael eine solche laut Aussage der Mutter dringend wollte. Als Raphaels Vater dies erfuhr, entschloss er sich zu der radikalen Tat.

«Wer geimpft ist, wird von ihm übel beschimpft», sagt B. gegenüber der «Bild»-Zeitung. Sie habe zudem herausgefunden, dass der Vater mit 60 Kilo Gepäck verschwunden sei. Er hat seinen Sohn per Fax von der Schule abgemeldet.

Flucht nach Panama

Melanie B. hat daraufhin 10'000 Euro Belohnung für Hinweise auf den Aufenthaltsort ihres Sohns ausgesetzt. Diese Aktion trug Früchte, denn verschiedenste Hinweise ergaben, dass sich der Vater nach Panama abgesetzt hatte. Und tatsächlich: Der Verdacht bestätigte sich. Der Vater wurde in Panama von der Polizei verhaftet und Raphael seiner Mutter übergeben.

Zu den Vorwürfen sagen die Ermittler bislang nichts. In den Fall sind das Bundeskriminalamt und Interpol eingeschaltet. Nun drohen dem Vater fünf Jahre Haft. (ced)

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