Vorwurf von unfairem Wettbewerb
US-Justizministerium reicht Wettbewerbsklage gegen Apple ein

Hat sich Apple Wettbewerbsverstösse geleistet? Zumindest wirft das US-Justizministerium dies dem iPhone-Hersteller vor – und hat nun Klage eingereicht. Von der EU bekam Apple erst kürzlich eine hohe Strafe aufgebrummt.
Publiziert: 21.03.2024 um 16:59 Uhr
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Aktualisiert: 21.03.2024 um 22:26 Uhr
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Nach einer Milliardenstrafe in der EU droht Apple nun auch aus den USA Ungemach. (Symbolbild)
Foto: Matthias Schrader

Nach jahrelangen Ermittlungen ziehen Wettbewerbshüter der US-Regierung gegen Apple vor Gericht. Die Vorwürfe sind aber enger gefasst, als einige Beobachter es erwartet hatten. Die US-Regierung wirft Apple unfairen Wettbewerb vor. Der iPhone-Konzern habe Konkurrenten Zugang zu Hardware- und Software-Funktionen seiner Geräte verweigert und eigene Angebote bevorzugt, heisst es in einer am Donnerstag eingereichten Klage des Justizministeriums und mehrerer Bundesstaaten. Apple will sich wehren.

Die Klage bedrohe Grundsätze, die Apple-Produkte in einem hartumkämpften Markt herausragend machten, betonte der Konzern. Es sei auch ein gefährlicher Präzedenzfall, in dem die Regierung vorschreiben wolle, wie Technologie zu entwickeln sei.

Apple soll «Super-Apps», Chatdienste und Spiele der Konkurrenz behindern

Bei den Vorwürfen geht es im Kern darum, dass Apple eigene Geräte dadurch attraktiver gemacht habe, Dienste anderer Unternehmen künstlich weniger attraktiv zu machen. Unter anderem heisst es in der Klage, dass Apple sogenannte «Super-Apps» behindere, die als Plattform für verschiedene Dienste dienen können.

Ausserdem habe der Konzern konkurrierenden Chatdiensten und Spielen, die auf Servern im Netz laufen, Steine in den Weg gelegt. Änderungen am Apple-Geschäft, die die US-Regierung erzwingen könnte, werden nicht unbedingt Folgen für Nutzer in Europa haben.

Apple musste gerade erst sein EU-Geschäft wegen des neuen Digitalgesetzes DMA in einigen grundlegenden Punkten umbauen. So erlaubte der Konzern erstmals, Apps aus anderen Orten als dem hauseigenen App Store auf iPhones zu laden.

EU verhängt Strafe von 1,8 Milliarden Euro gegen Apple

Einige grosse App-Anbieter wie der Musikstreaming-Marktführer Spotify und die «Fortnite»-Firma Epic Games kritisieren aber, Apple habe die Konditionen dafür so ungünstig für Entwickler gestaltet, dass die weitaus meisten nicht darauf eingehen würden. Apple betont, der Download von Apps aus anderen Quellen sei mit Risiken für Nutzer verbunden, die man schützen müsse.

Die EU-Kommission verhängte jüngst nach einer Beschwerde von Spotify auch eine Strafe von 1,84 Milliarden Euro, weil Apple den Wettbewerb im Musikstreaming behindert habe. Davon waren 1,8 Milliarden zur «Abschreckung» gedacht, hiess es.

Die US-Regierung knöpft sich damit den nächsten grossen Tech-Konzern mit Wettbewerbsvorwürfen vor: Das Justizministerium verklagte bereits Google, und die Handelsbehörde FTC geht gegen Amazon und den Facebook-Konzern Meta vor. Die Konzerne profitierten lange von einer eher laschen Regulierung im Heimatmarkt, doch das änderte sich in den vergangenen Jahren. Die Verfahren in diesen Fällen dauern normalerweise Jahre. (SDA/mth)

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