«Es gibt mehr Allergiker als früher – auch wegen des Klimawandels»
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Beraterin Sonja Hartmann:«Es gibt mehr Allergiker – auch wegen des Klimawandels»

Volk von Allergikern
Darum kriegen immer mehr Schweizer Heuschnupfen

Es geht wieder los. Rote Augen, laufende Nase. Schuld daran ist eine Pollenallergie. Aber wieso leiden eigentlich immer mehr Menschen an Heuschnupfen?
Publiziert: 31.05.2023 um 11:55 Uhr
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Aktualisiert: 03.06.2023 um 14:19 Uhr
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Die Heuschnupfensaison ist in vollem Gang. Jahr für Jahr leiden mehr Menschen unter der Allergie.
Foto: imago/imagebroker
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Melissa MüllerRedaktorin News

Die Sonne scheint, die Badis füllen sich: Der Frühling zeigt sich endlich von seiner guten Seite. Doch manche bleiben trotzdem lieber zu Hause. Denn während sich die einen über das warme Wetter freuen und Glace in der Sonne schlecken, bedeutet die warme Jahreszeit für andere vor allem eins: Heuschnupfen. Und der kann den Alltag schnell zur Tortur machen.

Ständiges Niesen, laufende Nase und tränende Augen sind nur ein kleiner Teil. Dazu können Schlafprobleme, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche oder sogar Asthma kommen. Doch Heuschnupfen ist nicht nur mühsam, sondern auch weit verbreitet. Rund ein Fünftel der Schweizer Bevölkerung leidet jährlich – Tendenz steigend. Aber warum reagieren immer mehr Menschen allergisch auf die scheinbar harmlosen Pollen?

«Einerseits haben in der Schweiz viele Leute die genetische Veranlagung für Heuschnupfen. Andererseits ändert sich der Pollenflug – also die Menge und die Art des Pollens», sagt Peter Schmid-Grendelmeier, Leiter der Allergiestation am Universitätsspital Zürich, zum SRF. Wer in der Familie viele Allergiker hat, hat also ein höheres Risiko, früher oder später selbst unter dem ständigen Jucken zu leiden. Trotzdem kann die lästige Allergie jeden treffen – unabhängig vom Alter.

Ausserdem sei es so, dass der Pollen aggressiver geworden sei. Der Experte weiter: «Er löst heute mehr Beschwerden aus als noch vor einigen Jahrzehnten.»

Sauberkeit kann Risiko erhöhen

Nicht nur die Pollen sind schuld. Auch penible Sauberkeit kann zu Allergien führen. Schmid-Grendelmeier erklärt: «Wenn etwa im jungen Alter wenig Keime auf das Immunsystem treffen, kommt es auf die dumme Idee, stattdessen Allergien auszulösen.» Forschende fanden nämlich heraus, dass Allergien seltener in Ländern auftreten, in denen die Bevölkerung häufiger an Parasiten leidet.

Dieses Prinzip wird in der Medizin auch «Hygienehypothese» genannt. Sie soll den dramatischen Anstieg der Häufigkeit von Heuschnupfen während der vergangenen 50 Jahre erklären. Die Kommission Environmental Public Health sagt dazu: «Es gibt derzeit kein besseres Konzept als das der Hygienehypothese, um den Anstieg der Prävalenz von Heuschnupfen und Asthma zu erklären.»

Das Allergiezentrum Schweiz sieht einen weiteren Grund für die vielen Allergiker: die Schadstoffbelastung der Luft. «Pollen in belasteter Luft sind mit Schadstoffpartikeln bedeckt und ihre Allergene sind verändert – was ihre Wirkung noch verstärken kann», heisst es auf der Website.

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