Foto: Robin Utrecht

Guaidó setzt Maduro ein Ultimatum
Venezuela schliesst Grenze zu niederländischen ABC-Inseln

Venezuela hat den Luft- und Seeweg zu den niederländischen Karibikinseln Curaçao, Aruba und Bonaire geschlossen. Zwischen dem südamerikanischen Staat und den sogenannten ABC-Inseln dürften keine Flüge und Schiffe mehr verkehren.
Publiziert: 20.02.2019 um 00:33 Uhr
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Aktualisiert: 20.02.2019 um 09:37 Uhr

Dies berichtete unter anderem die Tageszeitung «El Universal». Staatschef  Nicolás Maduro äusserte sich zu der Schliessung der Grenze zunächst nicht. Curaçao war zuletzt im Gespräch, eine Drehscheibe für Hilfslieferungen für Venezuela zu werden.

Die Streitkräfte würden «die territoriale Integrität» des Landes schützen, warnte Verteidigungsminister Vladimir Padrino zudem am Dienstag. Er bekräftigte die «uneingeschränkte Loyalität» der Militärführung gegenüber Staatschef Nicolás Maduro.

Grenzen der ABC-Inseln geschlossen

Derweil bestätigte die venezolanische Armee, die See- und Luftgrenzen zu den Karibikinseln Aruba, Bonaire und Curaçao, die zum Königreich Niederlande gehören, seien geschlossen worden. Gründe oder Details nannte der für die Region zuständige Kommandeur allerdings nicht. Auf Curaçao sollen aber bald für Venezuela bestimmte Hilfsgüter eintreffen.

Auf die am nächsten zu Venezuela gelegenen Insel, die Teil der niederländischen Antillen ist, flüchteten zudem bisher rund 15'000 Personen aus Venezuela, wie Menschenrechtsorganisationen schätzen. Curaçao liegt rund 80 Kilometer von Venezuela entfernt und ist ein selbstständiges Land im Königreich der Niederlande.

Guaidó setzt Maduro ein Ultimatum

Die humanitäre Hilfe für Venezuela aus dem Ausland wird zusehends zum Spielball in dem Machtkampf zwischen Maduro und seinem Kontrahenten Juan Guaidó. Der Oppositionsführer und selbsternannte Übergangspräsident hat die Maduro-Regierung aufgefordert, bis Samstag hauptsächlich aus den USA gelieferte Medikamente und Lebensmittel ins Land zu lassen.

Maduro weigert sich aber kategorisch, US-Hilfen ins Land zu lassen. Er sieht sie als Vorwand, um den Boden für eine US-geführte Militärintervention zu bereiten.

Hilfslieferungen erreichen Bevölkerung nicht

Seit mehr als einer Woche stehen an der Grenze Kolumbiens zu Venezuela Laster mit Hilfsgütern bereit. Das venezolanische Militär lässt sie auf Geheiss Maduros aber nicht passieren. Maduro hält die humanitäre Hilfe für einen Vorwand für eine militärische Intervention und will sie nicht ins Land lassen.

Brasilien will zudem an der Grenze zu Venezuela ebenfalls ein Lager für Hilfsgüter einrichten und plant eine Kooperation mit den USA, wie Regierungssprecher Otávio Régo Barros am Dienstag sagte.

Ein weiteres Lager soll auf Curaçao eingerichtet werden. Dort wird ein Flugzeug mit Hilfsgütern aus Miami erwartet.

Machtkampf in Venezuela

Das durch eine Finanzkrise bereits gebeutelte Venezuela befindet sich in einer Staatskrise: Juan Guaidó, der Präsident des entmachteten Parlaments, erklärte sich nach tagelangen Demonstrationen gegen den amtierenden Regierungschef Nicolás Maduro, am 23. Januar zum Übergangsstaatschef.

Maduros Wiederwahl in den vorgezogenen Wahlen letzten Jahres ist umstritten und viele westliche Länder anerkennen seine Regierung nicht, da die Wahl manipuliert gewesen sein soll. Seit seinem Amtstritt Anfang Januar gab es gewaltsame Unruhen und Proteste in Venezuela. Seit dem Putschversuch durch Guaidó herrscht ein erbitterter Machtkampf. BLICK erklärt die Hintergründe und wichtigsten Fragen zum Konflikt.

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Oppositionschef fordert Maduro heraus
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