Foto: Joédson Alves

Venezuelas Machtkampf
Guaido will bis Montag trotz drohender Festnahme nach Venezuela

Venezuelas selbst ernannter Übergangspräsident Juan Guaido will trotz drohender Festnahme am Wochenende oder Montag in sein Heimatland zurückkehren. Das sagte er am Donnerstag auf einer gemeinsamen Medienkonferenz mit Brasiliens Staatschef Jair Bolsonaro in Brasilia.
Publiziert: 28.02.2019 um 20:14 Uhr
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Aktualisiert: 04.03.2019 um 07:57 Uhr

Venezuelas umstrittener Staatschef Nicolas Maduro hatte am Montag gedroht, Guaido müsse sich bei einer Rückkehr nach Venezuela der Justiz stellen.

Er sei sich der Lage bewusst, werde aber nicht vor ihr fliehen, zitierte der Sender «O Globo» Guaido unter Berufung auf diplomatische Kreise. Am Vortag hatte er gewarnt, seine Festnahme würde eine beispiellose Reaktion in Venezuela selbst und im Ausland nach sich ziehen.

Guaido hätte Venezuela wegen eines laufenden Ermittlungsverfahrens eigentlich nicht verlassen dürfen. Er reiste aber am Freitag vergangener Woche ins Nachbarland Kolumbien - zu einem Benefizkonzert zugunsten von Hilfslieferungen für Venezuelas Hunger leidende Bevölkerung sowie einem Treffen mit der sogenannten Lima-Gruppe und mit US-Vizepräsident Mike Pence am Montag in Bogota.

Bolsonaro sprach sich nach dem Treffen mit Guaido für Freiheit, Demokratie, Frieden und Wohlstand in dem krisengeschüttelten Nachbarland Venezuela aus. Konkrete Massnahmen, um den Machtkampf zwischen der von Guaido geführten Opposition und Maduro zu beenden, nannten weder Bolsonaro noch Guaido auf der gemeinsamen Pressekonferenz. Bolsonaro betonte, sein Land unterstütze voll die Beschlüsse der Lima-Gruppe.

Guaido hatte zuvor den Botschafter Spaniens und andere EU-Diplomaten in Brasilia getroffen. Danach sollte noch ein Gespräch mit dem brasilianischen Aussenminister Ernesto Araujo folgen.

Machtkampf in Venezuela

Das durch eine Finanzkrise bereits gebeutelte Venezuela befindet sich in einer Staatskrise: Juan Guaidó, der Präsident des entmachteten Parlaments, erklärte sich nach tagelangen Demonstrationen gegen den amtierenden Regierungschef Nicolás Maduro, am 23. Januar zum Übergangsstaatschef.

Maduros Wiederwahl in den vorgezogenen Wahlen letzten Jahres ist umstritten und viele westliche Länder anerkennen seine Regierung nicht, da die Wahl manipuliert gewesen sein soll. Seit seinem Amtstritt Anfang Januar gab es gewaltsame Unruhen und Proteste in Venezuela. Seit dem Putschversuch durch Guaidó herrscht ein erbitterter Machtkampf. BLICK erklärt die Hintergründe und wichtigsten Fragen zum Konflikt.

Das durch eine Finanzkrise bereits gebeutelte Venezuela befindet sich in einer Staatskrise: Juan Guaidó, der Präsident des entmachteten Parlaments, erklärte sich nach tagelangen Demonstrationen gegen den amtierenden Regierungschef Nicolás Maduro, am 23. Januar zum Übergangsstaatschef.

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