Auf dem Landweg sollte das Material in die Grenzstadt Cúcuta geschafft werden, wie das puerto-ricanische Aussenministerium mitteilte. Der umstrittene Staatschef Nicolás Maduro hält die humanitäre Hilfe allerdings für einen Vorwand für eine militärische Intervention und will sie nicht ins Land lassen.
Trump kritisiert Maduros Blockade
Damit begehe Maduro einen «furchtbaren Fehler», sagte US-Präsident Donald Trump am Mittwoch im Weissen Haus bei einem Treffen mit dem kolumbianischen Präsidenten Iván Duque. Solche «schlimmen Dinge» passierten, wenn die «falsche» Regierung an der Macht sei. Duque forderte eine «deutliche Botschaft» an Maduro, dass die Blockade von Hilfslieferungen ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit sei.
Hilfsgüter stehen theoretisch bereit
Seit gut einer Woche stehen an der Grenze Kolumbiens zu Venezuela zehn Lastwagen mit rund 100 Tonnen Lebensmitteln, Medikamenten und Hygiene-Artikeln bereit. Das venezolanische Militär lässt sie auf Geheiss Maduros nicht passieren. Trotz der Blockade schafften die USA weitere Hilfsgüter heran. Die US-Entwicklungshilfeagentur USAID flog mit Vitaminen angereicherte Energieriegel nach Kolumbien. Die Rationen können 10'000 Kinder einen Monat lang ernähren, heisst es.
Zudem sollen eine Sammelstelle für Lebensmittel, Medikamente und Hygieneartikel im brasilianischen Bundesstaat Roraima an der Grenze zu Venezuela eingerichtet und die niederländische Karibikinsel Curaçao zu einer logistische Drehscheibe für Hilfsgüter werden. Am Donnerstag wollten sich Vertreter mehrerer Länder auf Einladung der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in Washington treffen, um über weitere humanitäre Hilfen zu beraten.
Das erdölreichste Land der Welt leidet unter einer schweren Versorgungskrise. Viele Menschen hungern, in den Spitälern fehlt es an Medikamenten und Material. Rund drei Millionen Menschen sind bereits ins Ausland geflohen.
Wer anerkennt Maduro, wer Guaidó?
In Venezuela tobt seit drei Wochen ein Machtkampf zwischen der Opposition und der sozialistischen Regierung. Parlamentschef Juan Guaidó erklärte sich am 23. Januar selbst zum Interimspräsidenten und forderte Maduro damit offen heraus.
Zahlreiche Staaten, darunter die USA und Deutschland, haben ihn als rechtmässigen Übergangsstaatschef anerkannt, zuletzt am Donnerstag Slowenien. Maduro kann sich auf Russland, China und die Türkei, Kuba, Bolivien und Nicaragua sowie die südafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft stützen. Auch die mächtigen Streitkräfte stehen noch an seiner Seite.
Guaidó appelliert immer wieder an die Streitkräfte, die Grenzen zu öffnen und die Hilfslieferungen ins Land zu lassen. Soldaten, die Maduro den Befehl verweigern und bei der Wiederherstellung der demokratischen Ordnung mithelfen, hat das von der Opposition kontrollierte Parlament Straffreiheit zugesagt.
US-Militärintervention nicht ausgeschlossen
US-Präsident Trump schloss eine Militäroption am Mittwoch erneut nicht aus. Inwieweit seine Regierung einen Einsatz tatsächlich vorantreibt, ist unklar.
Nach Angaben Kubas wurden bereits US-Spezialeinsatztruppen in die Karibik nahe Venezuela verlegt. Zwischen dem 6. und 10. Februar habe es Militärtransportflüge der USA nach Puerto Rico, in die Dominikanischen Republik und auf «andere strategisch gelegene Karibikinseln» gegeben, erklärte das kubanische Aussenministerium.
Das durch eine Finanzkrise bereits gebeutelte Venezuela befindet sich in einer Staatskrise: Juan Guaidó, der Präsident des entmachteten Parlaments, erklärte sich nach tagelangen Demonstrationen gegen den amtierenden Regierungschef Nicolás Maduro, am 23. Januar zum Übergangsstaatschef.
Maduros Wiederwahl in den vorgezogenen Wahlen letzten Jahres ist umstritten und viele westliche Länder anerkennen seine Regierung nicht, da die Wahl manipuliert gewesen sein soll. Seit seinem Amtstritt Anfang Januar gab es gewaltsame Unruhen und Proteste in Venezuela. Seit dem Putschversuch durch Guaidó herrscht ein erbitterter Machtkampf. BLICK erklärt die Hintergründe und wichtigsten Fragen zum Konflikt.
Das durch eine Finanzkrise bereits gebeutelte Venezuela befindet sich in einer Staatskrise: Juan Guaidó, der Präsident des entmachteten Parlaments, erklärte sich nach tagelangen Demonstrationen gegen den amtierenden Regierungschef Nicolás Maduro, am 23. Januar zum Übergangsstaatschef.
Maduros Wiederwahl in den vorgezogenen Wahlen letzten Jahres ist umstritten und viele westliche Länder anerkennen seine Regierung nicht, da die Wahl manipuliert gewesen sein soll. Seit seinem Amtstritt Anfang Januar gab es gewaltsame Unruhen und Proteste in Venezuela. Seit dem Putschversuch durch Guaidó herrscht ein erbitterter Machtkampf. BLICK erklärt die Hintergründe und wichtigsten Fragen zum Konflikt.