Ein Gewaltverbrechen in Basel erschüttert die Schweiz: Eine Frau wird am Donnerstagmittag tot in einem Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses gefunden. Gemäss einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt von der Nacht auf Freitag handelt es sich beim Opfer um eine 75-jährige Anwohnerin. Der Täter ist flüchtig.
Kurz darauf fahndete die Staatsanwaltschaft öffentlich nach dem Killer – mit Bild und vollem Namen. Die Massnahme zeigte Wirkung. Am Nachmittag wurde Raphael M.* geschnappt. Die Staatsanwaltschaft bestätigt entsprechende Blick-Informationen. M. konnte im unteren Rheinweg nach dem Hinweis einer Drittperson von der Polizei verhaftet werden.
Ein Leserreporter wurde Zeuge der Verhaftung. Er war gerade auf dem Weg zur Badi, als er plötzlich Polizisten sah. «Ich habe dann gehört, wie einer laut ‹Zugriff› gerufen hat. Dann ging es ganz schnell. Ein Beamter hat ihn überwältigt, der andere hat ihn fixiert. Kurz darauf kamen fünf weitere Polizisten.» Raphael M. habe sich nicht gewehrt.
Er hatte unbegleiteten Freigang
Blick-Recherchen zeigen: M. tötete bereits vor zehn Jahren – im selben Wohnhaus. Damals wurde eine 42-jährige Frau von ihm mit einem Messer umgebracht. Auf der Flucht tötete er wieder, in einem anderen Haus, nur wenige hundert Meter vom Nasenweg entfernt.
Er griff einen damals 88-jährigen Rentner an, der schwer verletzt überlebte. Eine Nachbarin, die zu Hilfe geeilt war, stach er nieder. Die 76-Jährige verblutete. Der damals 23-Jährige wurde zu einer Massnahme in der geschlossenen Psychiatrie in den Universitären Psychiatrischen Diensten Basel-Stadt (UPK) verurteilt.
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Wie die «Basler Zeitung» am Freitag berichtet, soll M. diese Woche am Donnerstag von 13 bis 17 Uhr unbegleiteten Freigang gehabt haben. Die Polizei war kurz vor 14 Uhr an den Nasenweg gerufen worden. Der Verdächtige muss sich zielgerichtet von der UPK in der Nähe des Flughafens zum Haus der 75-Jährigen begeben haben.
Blick-Recherchen zeigen: Beim aktuellen Opfer handelt es sich um Assunta L.* (†75). «Mein Mann hat Assunta noch gestern Morgen gesehen. Sie haben sich begrüsst», so eine Kollegin. Am Freitagmorgen versuchte sie, L. auf dem Handy zu erreichen. Erfolglos. «Jetzt geht es mir schlecht. Sie war so ein Schatz – für viele Leute. Sie hat für alle gut gekocht.»
«Plötzlich überall Polizei mit Blaulicht»
Das Quartier steht unter Schock. «Ich habe gerade einen Mittagsschlaf gemacht, als plötzlich überall Polizei mit Blaulicht auffuhr. Man sagte mir dann, ich solle in der Wohnung bleiben», so ein Anwohner zu Blick.
Eine weitere Bewohnerin des Quartiers gibt an, dass ihr Mann am Nachmittag wegen Absperrungen mit dem Auto nicht nach Hause konnte. «Er ist nun bei unserer Tochter», berichtet die Frau. Vom Verbrechen selbst hat sie nichts mitbekommen.
Wie die Frau getötet wurde, haben die Behörden bisher nicht bekannt gegeben. Um den genauen Tathergang und die Identität der Täterschaft zu ermitteln, hat die Kriminalpolizei eine Sonderkommission eingesetzt.
* Name bekannt