Grosse Aufregung im botanischen Garten Zürich: Am Mittwochvormittag hat die Titanwurz nach vier Jahren ihre Blüte geöffnet – ein Ereignis, das so selten wie unvorhersehbar ist. Am Nachmittag war es dann so weit und die Blume, die als seltenes Spektakel gilt, fing an zu blühen.
Die Titanwurz ist eine Blume der Superlative: Keine ist so gross wie sie (bis zu drei Meter), keine stinkt so übel wie sie – und keine hat einen derart merkwürdigen Namen: auf Lateinisch Amorphophallus titanum, zu Deutsch «unförmiger Riesenpenis der Titanen».
Sie gilt auch als faulste Blume der Welt. Faul, im zweideutigen Sinne: Einerseits blüht sie unregelmässig. Im Schnitt alle paar Jahre. Andererseits hat die Blüte einen fauligen Geruch. Im botanischen Garten blühte die Blume das letzte Mal 2019.
Unerwünschtes Grünzeug im Garten
Pro Tag wächst sie bis sieben Zentimeter
In Zürich war es zuletzt vor vier Jahren so weit. Wer die gigantische Blume im Schauhaus Tieflandregenwald sehen will, muss sich beeilen. Denn das Schauspiel dauert maximal 48 Stunden. Der Botanische Garten bleibt daher am Mittwoch bis 21 Uhr geöffnet, wie die Universität Zürich auf Twitter mitteilte. Jeden Tag wuchs die Blume ein Stückchen, etwa sechs bis sieben Zentimeter, wie auf den Vergleichsbildern des botanischen Gartens gut zu sehen ist.
Die Titanwurz stammt aus den Tropenwäldern Sumatras und gehört zu den Aronstabgewächsen. Hat sie sich geöffnet, vergehen nur zwei bis drei Tage, bevor sie wieder verwelkt. Am Höhepunkt ihrer Blüte sondert sie einen starken Aasgeruch ab.
Bisher blühte die Titanwurz dreimal in Basel. Die Stiftung Papiliorama erhielt 2016 vom Botanischen Garten Basel eine Titanwurz als Leihgabe. Schliesslich durften sich Botaniker und Besucher 2020 im Papiliorama über das seltene Ereignis freuen. (neo/nad/dzc/SDA)