Die spanische Justiz hat am Dienstag erstmals Details über einen mysteriösen Vorfall in der nordkoreanischen Botschaft in Madrid veröffentlicht. Demnach waren am 22. Februar Bewaffnete in das Botschaftsgebäude eingedrungen, hatten Mitarbeiter bedroht und Computer gestohlen.
Ein Mexikaner mit Namen Adrian Hong Chang habe die US-Bundespolizei FBI fünf Tage nach dem Einbruch kontaktiert, um «Informationen im Zusammenhang mit dem Vorfall in der Botschaft bereitzustellen», erklärte Spaniens Nationaler Gerichtshof.
Chang ist der mutmassliche Anführer der Gruppe. Dem Gericht zufolge handelte er aus eigenem Antrieb heraus.
Nordkoreaner entführt
Zuvor war in Medienberichten lediglich von einer Gruppe Männer die Rede gewesen, die in die Botschaft gestürmt seien, wo sie Dokumente und Computer mitgenommen hätten. Der Vorfall ereignete sich nur wenige Tage vor dem Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in Vietnam.
Nach Angaben von Ermittlungsrichter José de la Mata entführten zwei der Angreifer den nordkoreanischen Wirtschafts-Attaché in einen Kellerraum und drängten ihn, sich von Nordkoreas Führung loszusagen und überzulaufen. Der Diplomat habe aber abgelehnt. Die Angreifer bezeichneten sich demnach als «Mitglieder eines Verbundes von Menschenrechtsbewegungen für die Befreiung Nordkoreas». (SDA)