Siti Sarah Raisuddin (†36) gibt ihrem Sohn einen Kuss und umarmt ihn. Ihre zwei anderen Kinder legen ihr die Arme um den Hals. Raisuddin wirkt erschöpft und trägt eine Sauerstoffmaske.
Die berühmte malaysische Sängerin veröffentlicht dieses Video mit ihren Kindern auf ihrem Instagram-Kanal, kurz bevor sie ins Spital eingeliefert wird. Die 36-Jährige ist an Corona erkrankt und hat mit schweren Atemproblemen zu kämpfen. Sie ist zu diesem Zeitpunkt im achten Monat schwanger und erwartet ihr viertes Kind.
Notkaiserschnitt, um das Kind zu retten
Laut «The Star» muss Raisuddin ins Spital, weil sich ihre Sauerstoffwerte am letzten Tag der Quarantäne drastisch verschlechtern. Ihr Ehemann, Shuib Sepahtu (36), ist besorgt. Auf Instagram schreibt er unter einem Post: «Bitte betet für meine Frau, Siti Sarah Raissuddin. Bitte betet, dass sie und unser ungeborenes Kind wieder gesund werden.»
Seine Wünsche gehen nicht in Erfüllung. Raissuddins Zustand bleibt instabil, sodass sie im Spital auf die Intensivstation verlegt wird. Weil es ihr auch dort immer schlechter geht, versetzen die Ärzte sie in ein künstliches Koma, um das ungeborene Kind mittels Kaiserschnitt auf die Welt zu bringen. Das Baby, ein Junge, kann bei der dreistündigen Operation gerettet werden.
Seiner Mutter geht es immer schlechter: Raisuddin stirbt wenige Tage nach der Geburt, berichten malaysische Medien. Ihren Sohn soll sie nie im Arm gehalten haben.
Corona in Asien
König trauert mit der Familie
Ihr Ehemann schreibt auf Instagram: «Mein himmlischer Engel ist für immer gegangen.» Gegenüber der «New Straits Times» sagt er: «Es wird für mich sehr schwierig sein, meinen drei Kindern die Nachricht vom Tod ihrer Mutter zu überbringen.»
Auch der malaysische König und die Königin zeigen sich betroffen. In einem Facebook-Post schreibt der Palast: «Ihre Majestäten drücken ihre Trauer über Siti Sarah Raisuddins Ableben aus und hoffen, dass ihre Familie geduldig und stark sein wird, während sie mit dem Verlust fertig wird.»
Malaysia hat die Corona-Vorschriften für geimpfte Personen stark gelockert. Das wird mit gemischten Reaktionen aufgenommen.
Die Oppositionsparteien haben darauf gedrängt, die «schlecht durchdachte Wiedereröffnung» zu überdenken, weil das Land gerade die schlimmste Corona-Welle erlebt. Am Montag zählte Malaysia über 17'000 Covid-Infektionen und mehr als 200 Todesfälle. (gin)