Schweizer schneiden besonders schlecht ab
Weltweite Sperma-Krise

Die Qualität der Spermien lässt weltweit erheblich nach. Die Tendenz ist weiter sinkend. Schweizer Männer kommen besonders schlecht weg.
Publiziert: 14.09.2020 um 11:56 Uhr
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Aktualisiert: 15.09.2020 um 09:27 Uhr
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Die Spermaqualität wird weltweit schlechter.
Foto: shutterstock

Schweizer haben besonders schlechte Spermien. Das bewies Anfang Jahr eine Studie der Universität Genf. Doch das Problem schlechter Samenzellen ist ein weltweites – und es wird immer schlimmer.

Die Spermienkonzentration des Mannes ist in Europa, Australien, Neuseeland und Nordamerika niedriger geworden. Laut dem «Spiegel» befanden sich 1973 99 Millionen Spermien in einem Milliliter Ejakulat. 2011 dann nur noch 47 Millionen. Tendenz weiter sinkend.

Sechs von zehn Schweizer mit schlechter Spermienqualität

Bis 15 Millionen Spermien pro Milliliter ist die Konzentration laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch in Ordnung. Geht es mit dem Sinkflug der Qualität jedoch so weiter, wird in 14 Jahren ein kritischer Wert unterschritten. Mit weniger Sperma im Ejakulat wird es immer schwieriger, eine Eizelle natürlich zu befruchten.

Die WHO hat Normwerte erstellt, um die Fruchtbarkeit eines Mannes einzuschätzen. Um gute Chancen zu haben, eine Eizelle zu befruchten, müssen demnach 32 Prozent der Spermien fähig sein, sich vorwärtszubewegen. Ausserdem muss 4 Prozent des Spermas wohlgeformt sein.

Schweizer Sperma schneidet dabei schlecht ab. Das Sperma bei sechs von zehn Männern zwischen 18 und 22 Jahre erfüllt einen dieser WHO-Normwerte nicht. Zudem habe die Sperma-Qualität in der Schweiz über längere Zeit abgenommen.

Bund plant Untersuchung

Was tut man in der Schweiz, um das Problem anzugehen? Das Bundesamt für Gesundheit plane ein Pilotprojekt zum sogenannten Humanbiomonitoring. Dabei solle untersucht werden, ob und in welchem Umfang die Bevölkerung mit Schadstoffen belastet ist, die die Fruchtbarkeit beeinflussen könnten.

Die Spermienqualität hängt von verschiedenen Faktoren ab. Auf viele dieser Faktoren hat Mann keinen Einfluss. Es gibt dennoch Möglichkeiten, um die Spermienqualität zu verbessern. (euc)


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