Verdacht auf Buttersäure
Stink-Attacke auf Skandal-Club Chilli's

Immer wieder wurden im Zürcher Nachtclub Chilli's Kunden über den Tisch gezogen. Nun wurde er selbst Ziel eines Angriffs: Jemand hat das Etablissement mit einer penetranten Flüssigkeit verpestet.
Publiziert: 31.07.2017 um 09:50 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 17:05 Uhr
Verdacht auf Buttersäure im Chilli's
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Attacke auf Zürcher Skandal-Club:Verdacht auf Buttersäure im Chilli's
Roman Rey

Ein beissender Gestank breitet sich im Chilli's an der Zürcher Langstrasse aus. Die anwesenden Gäste, Bar-Angestellten und Prostituierten halten sich die Nase zu und stürmen aus dem Lokal. Die Skandal-Bar im Kreis 4 ist Ziel einer Stink-Attacke geworden. Judith Hödl von der Stadtpolizei Zürich bestätigt gegenüber BLICK: «Ein Mann ist in das Lokal gerannt und hat dort eine übelriechende Flüssigkeit ausgeleert.» Bei der Polizei ging eine entsprechende Meldung am Sonntagabend um 20.30 Uhr ein.

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Einsatz beim Chilli's im Zürcher Kreis 4.

«Einige Frauen, die zu der Zeit bei der Arbeit oder auf einem der Zimmer waren, klagten über Übelkeit», sagt ein Augenzeuge zu BLICK. «Sie mussten von der Ambulanz behandelt werden.» Sein Verdacht: Eine Buttersäure-Attacke. Worum es sich bei der Substanz handelt, kann die Polizei noch nicht sagen. Dies würden die Forensiker zurzeit untersuchen.

Fest steht: Der Gestank setzte sich hartnäckig im Lokal fest. Noch Stunden danach versuchte man, ihm mit Reinigungsmitteln Herr zu werden – ein Mann war mit einer Gasmaske zugange. Das Chilli's war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Rache eines geprellten Kunden?

Hinweise auf die Täterschaft gibt es noch keine. Die Kameras seien zum Zeitpunkt der Tat ausgeschaltet gewesen, so der Augenzeuge, weshalb keine Verdächtigen erkannt werden konnten.

Wollte sich ein betrogener Kunde rächen? Der Nachtclub im sogenannten Zürcher Bermuda-Dreieck ist einschlägig bekannt. Die «lesbische Paula» (42), die als Prostituierte arbeitete und die zum Club zugehörigen Zimmer verwaltet hat, hat mehrere Kunden mit Schlafmitteln betäubt und um Tausende Franken geprellt. Das gab sie vor Gericht zu und wurde zu drei Jahren Haft verurteilt (BLICK berichtete). Mittlerweile ist sie wieder auf freiem Fuss.

Die Affäre zog noch grössere Kreise: Im Zuge der Ermittlungen kam aus, dass Beamte der Sittenpolizei für Sex, Drinks und Essen vertrauliche Infos weitergegeben und Anzeigen unterlassen haben. Mehrere Polizisten sind über die Affäre gestolpert.

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