Huren-Heiko mietet weiter Wohnungen fürs Anschaffen – jetzt droht die Justiz
Zahlen – oder 62 Tage in den Knast!

Trotz vier Strafbefehlen und weiteren Ermittlungen in mindestens drei Fällen macht der Bordell-Betreiber munter weiter.
Publiziert: 22.06.2018 um 11:48 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 15:45 Uhr
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In diesem Haus war eine der Puff-Wohnungen von Huren-Heiko (47).
Foto: Michael Sahli
Myrte Müller

Strafbefehle. Gerichtstermine. Wütende Vermieter. Nichts und niemand bringt Heiko S. (47) aus der Ruhe. Seit über einem Jahr mietet der Deutsche Ferienwohnungen in Zürich und lässt danach heimlich Prostituierte darin arbeiten. Gut 19 Mal führt er Wohnungsbesitzer mit dieser Masche hinters Rotlicht. Er zahlt keine Busse, hat Mietschulden, lässt Gerichtstermine platzen. Und er macht munter weiter so, obwohl die Polizei ihn auf dem Radar hat (BLICK berichtete).

Nun will sich die Zürcher Justiz nicht mehr an der Nase herumführen lassen. Huren-Heiko droht Knast! Zumindest, wenn er nicht zahlt. «Uns liegen vier rechtskräftige Fälle vor», sagt Statthalterin Karin Müller-Wettstein aus Bülach, «wir haben eine Adresse in Deutschland. Dorthin werden über Inkasso die Zahlungsaufforderungen geschickt.» Es geht um 6200 Franken! Ob Huren-Heiko seinen deutschen Briefkasten leert, ist fraglich.

Wenn Huren-Heiko nicht zahlt, muss er 62 Tage in den Knast

Ignoriert  Heiko S. die Strafbefehle weiterhin, sollte er sich in der Schweiz nicht schnappen lassen. Denn, so Karin Müller-Wettstein, «wenn er nicht zahlt, muss er pro nicht gezahlter 100 Franken einen Tag ins Gefängnis». Bei 6200 Franken wären das gute zwei Monate.

Die wünscht ihm ein Italiener aus der Rötelstrasse in Zürich. Er will Anfang November 2017 für zwei Monate auf Reisen gehen und vertraut Huren-Heiko seine 70 Quadratmeter grosse Dreizimmer-Wohnung an. «Er wirkte wie ein sehr beschäftigter Mann mit Geld, der wegen eines Jobs in Zürich vorübergehend eine Unterkunft suchte», erzählt Francesco S. *(29). Doch der deutsche Geschäftsmann zieht nicht ins Apartment, sondern eine rumänische Dirne und ihr deutscher «Beschützer».

«Die Dirnen machten Sex in meinem Bett – ekelhaft!»

«Es ging hoch her, haben mir dann die Nachbarn erzählt», so Francesco S. weiter. «Mädchen und Männer tagein, tagaus. Sex, und das in meinem Bett!» Als der Italiener wieder in seine Wohnung zieht, packt ihn der Ekel. «Ich habe drei vier Mal alles, Möbel und sogar Wände, desinfiziert.»

Eine Erfahrung, die leider immer wieder Zürcher Wohnungsbesitzer machen müssen. «Seit Anfang Jahr gingen weitere Anzeigen gegen Heiko S. ein», bestätigt die Stadtpolizei.

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