Er soll ihr das Bild eines männlichen Geschlechtsteils geschickt haben
Jetzt zeigt der Penisfoto-Pfarrer seine Sekretärin an

Ein Penis-Bild wurde dem Zentralschweizer Priester Damian B. zum Verhängnis. Die Pfarreisekretärin, bei der das Foto landete, erstattete eine Anzeige. Jetzt geht auch er rechtlich gegen die Frau vor. Denn der Geistliche sieht sich als Opfer einer Verschwörung.
Publiziert: 20.09.2020 um 21:15 Uhr
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Aktualisiert: 11.04.2023 um 07:18 Uhr
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Der Priester hat eine Strafanzeige gegen seine Sekretärin eingereicht.

Damian B.* sorgte mit dem Bild eines steifen Penis' für Empörung bei der Pfarramtssekretärin. Die Frau erstattete eine Anzeige. Der Zentralschweizer Pfarrer verlor daraufhin seine Stelle.

Jetzt schiesst der Mann zurück und reicht ebenfalls eine Strafanzeige gegen die Sekretärin ein. Wie «20 Minuten» schreibt, gab das Anwaltsbüro des Mannes bekannt, dass sein Mandant rechtliche Schritte einleiten wird. «Unter anderem wegen Verleumdung, Rufschädigung, Nötigung, Erpressung, Befangenheit und Verdacht auf Urkundenbetrug.»

B. sieht sich als Opfer

Der Pfarrer hatte das verhängnisvolle Bild am 31. August via Whatsapp verschickt. In einem ausführlichen Statement erklärte der Geistliche vor wenigen Tagen die Hintergründe der Penis-Panne. Es sei alles ein Versehen – oder vielmehr eine abgekartete Sache gewesen. Damian B. sieht sich als Opfer «einer Verschwörung», die seit 2014 laufe. Denn: Es habe schon von Anfang an Spannungen zwischen einzelnen Vertretern des Kirchenrats gegeben. Die ganze Sache sei benutzt worden, um ihn loszuwerden.

Denn bevor er sich und das Missgeschick mit dem Bild habe erklären können, habe er einen Aufhebungsvertrag unterschreiben müssen. Bei der Aussprache hätten die Verantwortlichen dann zu verstehen gegeben, dass sie sich schon gedacht hätten, dass Damian B. das Penis-Foto nicht mit Absicht verschickt habe. Da habe er dann verstanden, dass er geliefert sei. «Sie sind mich los. Ich habe verstanden, welch perfides Spiel hier vonstatten ging», schrieb der geschasste Pfarrer in seinem Statement.


«Foto nicht aus meiner Hand versendet»

Damian B. gestand in dem Statement, dass er das Penis-Bild vor längerer Zeit per Facebook erhalten habe. Mehr sagte er dazu nicht. Auf jeden Fall habe er die Aufnahme am 31. August löschen wollen. Mehr nicht, wie er betont. Irgendwelche Absichten habe er nicht gehabt. Dass das Bild dann plötzlich bei der Sekretärin landete, habe er nicht gewollt, ja nicht einmal bemerkt. Das alles tue ihm schrecklich leid und er entschuldigte sich dafür.

Mit seiner Strafanzeige wolle er nun auch «Klarheit darüber haben, dass das Foto nicht aus meiner Hand versendet wurde». Er glaube, sein Telefon sei möglicherweise entwendet worden. Der Strafantrag richtet sich nicht nur gegen die Frau, sondern auch gegen ihren Ehemann, den Kirchenratpräsidenten, und eine weitere dritte Person. Diesem Mitglied des Kirchenrates wirft Damian B. «Inkompetenz» sowie «Befangenheit in allen Punkten» vor, schreibt die «Luzerner Zeitung». (man)

* Name geändert

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