Am 31. August landet ein Foto auf dem Handy einer Zentralschweizer Pfarramtssekretärin. Das Bild zeigt den nackten Körper eines Mannes und sein steifes Glied. Der Absender: Priester Damian B.*, berichtet «kath.ch».
Die Nachricht über das ungefragte Penisbild landet einen Tag später beim Kirchenratspräsident. Dieser wiederum schaltet das Generalvikariat ein. Dort ist das weitere Vorgehen klar: «Der Priester muss sofort freigestellt werden.» So will man für eine mögliche Anzeige bereit sein.
Polizei ermittelt gegen Priester
Die Anzeige folgt am 4. September. «Ein polizeiliches Ermittlungsverfahren ist eröffnet worden. Es gilt die Unschuldsvermutung», bestätigt die Polizei dem Portal. Der Chatverlauf liegt den Ermittlern vor.
Der Priester erklärt sich folgendermassen: Das abgebildete Glied sei gar nicht seins. Auch er habe das Foto ungefragt zugeschickt bekommen. Beim Versuch, es zu löschen, habe er es dann «aus Versehen» der Sekretärin weitergeleitet. B. entschuldige sich dafür «in aller Form» und bedauere «das Missgeschick». Auf Anfrage von BLICK war der Priester bisher nicht erreichbar.
Gemeindemitglied spricht von «Doppelmoral»
Inzwischen hat B. auch seine Demission eingereicht. Der zuständige Bischof hat diese angenommen. B. ist also seinen Job los.
Ein Gemeindemitglied spricht gegenüber «kath.ch» von einer «Doppelmoral». Auf der Webseite der Pfarrei äussert B. sich gegen sexuelle Übergriffe und befürwortet das Missbrauchskonzept des Bistums. Ein Fall von Wasser predigen und Wein trinken also? B. ermutigt im Schreiben seine Gemeinde, das Schweigen zu brechen. Die Sekretärin ist diesen Worten gefolgt. (szm)
*Name geändert