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Muslimisches Ehepaar zieht Rekurse zurück
Kein roter Pass nach verweigertem Handschlag

Ein in Lausanne lebendes muslimisches Ausländer-Paar, das beim Einbürgerungsgespräch den Handschlag verweigert hatte, erhält den Schweizer Pass definitiv nicht. Zwei Rekurse gegen diesen Entscheid wurden zurückgezogen, wie Keystone-SDA erfuhr.
Publiziert: 22.01.2019 um 15:36 Uhr
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Aktualisiert: 22.01.2019 um 15:55 Uhr

Die Stadt Lausanne sei vor einigen Wochen vom Gericht darüber informiert worden, dass die Rekurse zurückgezogen worden seien, sagte FDP-Stadtrat Pierre-Antoine Hildbrand am Dienstag auf Anfrage der Agentur Keystone-SDA. Damit sei der Entscheid definitiv.

Das muslimische Paar hatte letztes Jahr das Schweizer Bürgerrecht beantragt. Beim Gespräch mit der Einbürgerungskommission wollte es aber den Mitgliedern des jeweils anderen Geschlechts die Hand nicht geben (BLICK berichtete). Aus welchem Land das Ehepaar stammt, wurde nicht mitgeteilt.

Handschlag-Debatte seit Fall in Therwil BL

Dies war einer der Gründe, weshalb die Stadt im August 2018 entschieden hat, dass das Paar die Voraussetzungen für die Einbürgerung nicht erfüllt. Laut der Stadtregierung verletzte die Haltung der beiden Personen den Respekt vor der in der Verfassung verankerten Gleichstellung.

Verweigerte Handschläge in Therwil BL waren im Frühjahr 2016 Anlass für Medienberichte. An der dortigen Sekundarschule hatte damals die Schulleitung zwei muslimische Schüler zeitweise von der an der Schule üblichen Handschlagpflicht dispensiert. Die beiden hatten ihrer Lehrerin aus religiösen Gründen den Handschlag verweigert. (SDA)

Handschlag-Verweigerer bleibt uneinsichtig
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Muslimischer Schüler aus Therwil BL outet sich in Video:Handschlag-Verweigerer bleibt uneinsichtig
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