Mit elf Luxusautos am Flughafen
Genfer stoppen Protz-Diktatoren-Söhnchen

Diktatoren-Spross Teodorín Obiang (47) wollte mit seinen elf Luxusautos türmen. Die Polizei stoppte ihn am Flughafen Genf.
Publiziert: 03.11.2016 um 16:35 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 19:41 Uhr
Am Montag zog die Genfer Justiz elf Luxusautos des Diktatorensohns Teodorín Obiang ein: Neben dem Bugatti Veyron waren auch ein McLaren P1 sowie diverse Ferrari F12, Enzo und 599 GTB unter den konfiszierten Luxuswagen.
Foto: AFT / DR
Coya Vallejo

Teodorín Obiang (47) Sohn des Diktators von Äquatorialguinea, führt ein ausschweifendes Luxusleben. Dieses führt ihn auch regelmässig nach Genf. Immer wieder landen Flugzeuge des autoritären Staates auf der Genfer Landebahn (BLICK berichtete). 

Seit Oktober läuft aber ein Verfahren wegen Korruption, Geldwäscherei und Veruntreuung von öffentlichen Geldern gegen den 47-Jährigen – eine Tatsache, die dem Diktatorensohn offenbar Sorgen bereitete.

Foto: AFP

In einem verzweifelten Versuch, seine geliebten Luxusautos vor den Fängen der Justiz zu schützen, brachte er am Montag elf Boliden an den Genfer Flughafen, um sie ausser Landes zu bringen.

Doch die Genfer Staatsanwaltschaft bekam Wind davon und liess die bis zu zwei Millionen teuren Fahrzeuge umgehend konfiszieren, wie «L'Hebdo» berichtet. Darunter einen Bugatti Veyron und einen Sportwagen der Marke Koenigsegg mit 1330 PS. Davon gibt es weltweit nur sieben Exemplare.

Jacko-Handschuh und Burger-Import

Normalerweise bekommt Teodorín Obiang jedoch alles, was er will: Als er zum Beispiel auf Bora Bora in den Ferien war, wollte er unbedingt einen Cheeseburger von McDonald's.

Sein Pilot musste daraufhin zur 250 Kilometer entfernten Hauptstadt Papeete fliegen und dreissig Cheeseburger im dortigen McDonald's besorgen. Doch als der Pilot wieder zurück war, waren die Cheeseburger kalt – und Obiangs Verlangen danach schon wieder verflogen.

Geld spielt für den Diktatorensohn keine Rolle. Davon hat er genug und bezahlt seine masslosen Shoppingtouren gerne in Cash. So zum Beispiel seine Villa in Malibu – sie kostete 35 Millionen Dollar.

Als grosser Michael-Jackson-Fan besorgte er sich zudem das eine oder andere Erinnerungsstück: Insgesamt besitzt Obiang Memorabilia des King of Pop im Wert von 3,2 Millionen Dollar, darunter die rote Jacke aus «Thriller» sowie den berühmten Glitzerhandschuh.

Amerikaner, Franzosen und Schweizer ermitteln

Die Schweiz ist nach Frankreich und den USA bereits der dritte Staat, der Vermögen des Diktatorensohns einzieht. 2011 beschlagnahmte die französische Justiz sogar 18 Luxusautos – und benötigte ganze zehn Tage, um Obiangs 4000-Quadratmeter-Haus in Paris zu durchsuchen.

Die französischen Ermittler werfen ihm vor, sich zwischen 2007 und 2011 teilweise über Vermittler oder Scheinfirmen Immobilien im Wert von mehreren Dutzend Millionen Euro angeeignet zu haben.

Teodorín ist der Sohn von Teodoro Obiang Nguema Mbasogo (73), dem Diktator von Äquatorialguinea (750 000 Einwohner). Der Vater liess sich erst Ende April, nach 36 Dienstjahren, für weitere sieben Jahre wiederwählen. Er war 1979 durch einen Staatsstreich an die Macht gekommen und gilt als einer der brutalsten und korruptesten Machthaber des Kontinents.

Im Juni ernannte er seinen Sohn Teodorín zum Vizepräsidenten von Äquatorialguinea.

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