Am Mittwoch verunfallte auf der A1 ein 66-jähriger Lastwagenfahrer aufgrund eines medizinischen Problems. Das Video des funkensprühenden Fahrzeugs der Transportfirma Dreier AG ging prominent durch die Medien. Bei der «Tagesschau» vom Donnerstagabend wurden diese Aufnahmen nun zweckentfremdet: In einem Beitrag wird darüber berichtet, dass jedes dritte Schwerverkehrsfahrzeug bei der Kontrolle Mängel aufweist.
Dazu zeigte SRF die Bilder des verunfallten Lastwagens vom Mittwoch und kommentierte diese unter anderem mit: «Dieser Sattelschlepper braucht keine Kontrolle. Der desolate Zustand ist unübersehbar.» Hans-Peter Dreier (59), CEO der Dreier AG, ist wütend: «Da kann man fast von Fake News sprechen, die Leute werden irregeführt.» In Wahrheit war ein medizinisches Problem des Fahrers die Ursache für den Unfall, bei dem der LKW sowie der Anhänger beschädigt wurden – und nicht etwa ein technischer Mangel.
Dreier-Chef wurde von diversen Kollegen über SRF-Beitrag informiert
Dreier selbst hatte die Sendung zuerst nicht gesehen, wurde aber von diversen Leuten darauf aufmerksam gemacht – auch diese waren empört. Als er sich die «Tagesschau» selber anschaute, war Dreier schockiert: «So etwas tut weh im Herzen, das ist fast schon geschäftsschädigend. Ich erwarte, dass Berichte stimmen, die in der ‹Tagesschau› um 19.30 Uhr kommen, und seriös recherchiert sind.»
CEO will Richtigstellung
Der Chef der Transportfirma Dreier AG befürchtet aufgrund der Berichterstattung, dass man seine Fahrzeuge nun mit technischen Mängeln verbindet. Dass der Anhängerzug des Unternehmens in desolatem Zustand sei, stimme nicht. Im Gegenteil: «Wir haben im Schnitt eine ganz moderne, junge Flotte. Diese ist bestens ausgerüstet. Darauf sind wir stolz.» Vom SRF wünscht sich der CEO der Firma eine Richtigstellung. «Ich prüfe gerade Möglichkeiten, wie ich gegen den TV-Bericht vorgehen kann.»
SRF nimmt zu den Vorwürfen nur ausweichend Stellung: «Bei diesen Symbolbildern wurde der Schriftzug des LKW unkenntlich gemacht, weil es im Beitrag nicht speziell um diesen Vorfall auf der A1 ging, sondern um das Sicherheitsrisiko, das mangelhafte LKW darstellen können. Die Herkunft des Lastwagens wurde weder in Bild noch Ton genannt», sagt Mediensprecher Stefan Wyss.
Chauffeur auf dem Weg der Besserung
Immerhin: Dem verunfallten Chauffeur geht es inzwischen wieder besser. Er bleibt aber übers Wochenende für weitere Untersuchungen und Abklärungen im Spital.
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