Edy I. (55) lobte Hitler auf Facebook
Rechtsextremer Tessiner Polizist wird befördert

Facebook verriet seine Gesinnung. Darauf hetzte der ultrarechte Wachtmeister gegen Ausländer, verherrlichte Reden von Hitler und Mussolini und rief zur Gewalt auf. Jetzt wird er wie zur Belohnung Oberfeldwebel.
Publiziert: 16.07.2018 um 18:03 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:16 Uhr
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Vor zwei Jahren rief Wachtmeister Edy I. (55) mit Hass-Parolen zur Rassendiskriminierung auf.
Foto: Facebook
Myrte Müller

Die Tessiner Regierung scheint auf dem rechten Auge blind zu sein. Vor zwei Jahren ruft Wachtmeister Edy I.* (55) mit Hass-Parolen zur Rassendiskriminierung auf. Er nennt Ausländer «Hunde und Schweine», fordert durch das «grosse Reinemachen» die Massenabschiebung. Er ruft zu den Waffen, verherrlicht Hitler und Mussolini. Das alles ganz offen auf seinem Facebook-Profil. Ein klarer Straftatbestand! Dafür verdonnerte ihn der damalige Generalstaatsanwalt John Noseda (69) im Ruckzuck-Verfahren zu 90 Tagessätzen, ausgesetzt auf zwei Jahre Bewährung (BLICK berichtete).

Er wurde nicht mal suspendiert

Nicht so schlimm findet hingegen schon damals die Kantonspolizei die rassistische Facebook-Hetze. Edy I. wird nie entlassen, darf munter weiter Dienst schieben. Jetzt wird er auch noch befördert! Ab dem 1. August wird der rechtsextreme Polizist stolzer Oberfeldwebel. Nun darf der verurteilte Rassist auch noch Untergebene befehligen. 

Die Kantonspolizei bestätigt gegenüber BLICK: «Der Staatsrat hat der Beförderung des Polizisten zum Oberfeldwebel zugestimmt.» Grund seien seine beruflichen Fähigkeiten und die geleistete Arbeit der letzten Zeit. Edy I. habe zudem seine Strafen, die administrative sowie die strafrechtliche, verbüsst. 

«Andere hätten die Beförderung mehr verdient»

Entsetzt reagiert die Kommunistische Partei. In einer Medienmitteilung kritisiert sie nicht nur die Beförderung, sondern auch die Erklärung des Staatsrats dazu. «Auf eine parlamentarische Anfrage seitens des Parteigenossen Massimiliano Ay hatte der Staatsrat geantwortet, dass nur jene Menschen Polizist werden könnten, die eine gute Reputation vorweisen, unfehlbares Verhalten an den Tag legen und die ethischen Werte der Gesellschaft teilen.» Wie also könne diese Karriere eines verurteilten Rassisten möglich sein? Das sei sehr bitter für all jene Kollegen, die sicher eine solche Beförderung mehr verdient hätten, heisst es weiter in der Mitteilung.

* Name der Red. bekannt

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