Hammonds Horror-Crash in Hemberg SG
Jetzt will der Motorsport-Weltverband Antworten

Hat man mit der Zulassung von Richard Hammond am Bergrennen Hemberg Reglemente verletzt? Und war der «Grand Tour»-Star genügend vorbereitet? Der Motorsport-Weltverband FIA will von den Organisatoren Antworten. Ihnen droht ein Disziplinarverfahren.
Publiziert: 12.06.2017 um 18:36 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 04:48 Uhr
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Patrick Falk, Direktor des Motorsportverbands Auto Sport Schweiz, untersucht den Crash von Richard Hammond genauer.
Foto: Peter Gerber
Flavio Razzino

Den Veranstaltern des Bergrennens Hemberg steht ein Disziplinarverfahren ins Haus. Das bestätigt Patrick Falk vom Dachverband Auto Sport Schweiz gegenüber BLICK.

Am vergangenen Samstag ist TV-Star Richard Hammond mit einem zwei Millionen teuren Elektro-Boliden in Hemberg SG in einer Linkskurve von der Strecke geflogen und hat sich mehrfach überschlagen.

Hier crasht Ex-«Top Gear»-Star Hammond
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Horror-Unfall überschattet das Hemberg-Bergrennen:Hier crasht Ex-«Top Gear»-Star Hammond

Er konnte sich mit gebrochenem Knie aus dem brennenden Auto retten, das komplett ausbrannte.

Die Veranstalter müssen sich erklären

«Der Unfall hat dem Bergrennsport nicht gut getan – heute Morgen sah ich in meinem Mail-Account als Erstes eine Aufforderung der FIA, diesen Vorfall genau zu prüfen», sagt Falk zu BLICK. Nun werde der Schweizer Motorsportverband Auto Sport Schweiz ein Disziplinarverfahren durchführen.

Im Fokus steht dabei aber nicht Richard Hammond, sondern der Veranstalter des Bergrennens. «Da Hammond nicht am offiziellen Rennen, sondern im Showteil teilgenommen hat, haben wir keinen Zugriff auf ihn oder sein Auto», sagt Falk.

Richard Hammond im Kantonsspital St. Gallen.
Foto: HO

Besonders interessiert der Verband, wie spontan sich die Fernsehleute um Hammond beim Veranstalter gemeldet haben. «Wir möchten wissen, ob es im Vorfeld eine ernsthafte Vorbereitung gegeben oder ob man hier zu spontan das Okay für diese Showeinlage gegeben hat», sagt Falk.

Kannte Richard Hammond die Strecke gut genug?

Ebenso werde angeschaut, ob Hammond selber genügend vorbereitet an den Start gegangen ist. «Im Normalfall fahren Rennprofis die Strecke am Vortag mit dem Velo ab und beschäftigen sich genau mit den Verhältnissen vor Ort. Wir bezweifeln, dass Hammond dafür Zeit hatte», sagt Falk.

Beim Disziplinarverfahren relevant ist das Reglement für Demonstrationsfahrten. Auto Sport Schweiz will prüfen, ob die Veranstalter das Reglement auch bei Hammond durchgesetzt haben. Den Unfallhergang wird der Verband jedoch nicht untersuchen.

Es wird darum offen bleiben, ob Hammond wegen eines technischen Defekts oder wegen eines Fahrfehlers verunfallte. Marcel Steiner, Gewinner des diesjährigen Bergrennens von Hemberg, tippt auf einen Fehler von Hammond (BLICK berichtete).

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