Das 5-Sterne-Hotel Grand Resort Bad Ragaz gehört zur den besten Hotels des St. Galler Rheintals. Das Interieur ist luxuriös, und die Küchenchefs schmücken sich mit Michelin-Sternen. Hygiene wird hier gross geschrieben. Für CEO Patrick Vogler war die aktuelle Meldung, dass einer seiner Gäste positiv auf das Coronavirus getestet wurde, ein Schock.
Am Freitag erfuhr die Hotelleitung, dass ein Gast, der auf der Durchreise war, nachträglich zu Hause im Kanton Zürich am Coronavirus erkrankte. «Die Person reiste am Samstag, 22. Februar, bei uns an und verliess das Hotel am Montag», sagt Vogler zu BLICK. Die Person habe sich vor dem Besuch im Grand Resort in Mailand (I) aufgehalten. Zu diesem Zeitpunkt galten die Lombardei, das Piemont und Venetien laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) noch nicht als betroffene Gebiete.
Hotelangestellte mit nahem Kontakt müssen zu Hause bleiben
Die St. Galler Behörden reagieren zusammen mit der Hotelleitung umgehend auf den in Zürich entdeckten positiven Fall. Stefan Küpfer, Ärztlicher Direktor am Medizinischen Zentrum Bad Ragaz, leitet die entsprechende Arbeitsgruppe. «Die Gesundheit von Mitarbeitern und Gästen steht im Fokus», sagt der Mediziner.
Als Sofortmassnahme wurden fünf Mitarbeiter vorsorglich für mindestens zwei Wochen beurlaubt. Laut Küpfer sind davon alle Hotelangestellten betroffen, die näher als zwei Meter und länger als 15 Minuten mit der erkrankten Person in Kontakt standen.
Medizinisches Personal vor Ort
Küpfer betont: «Die ist eine rein präventive Vorsichtsmassnahme.» Man halte sich somit strikt an Vorgaben des Bundesamts für Gesundheit zur Eindämmung des Virus. «Wir sind in der glücklichen Lage, medizinisches Fachpersonal vor Ort zu haben», sagt er. «Bei Verdachtsfällen können wir so schnell und angemessen reagieren.» Zudem wurde das gesamte Personal sensibilisiert. Die Massnahmen werden regelmässig überprüft und bei der Veränderung der Lage angepasst.
CEO Vogler nimmt die Lage sehr ernst. «Gäste aus Gebieten, für die das BAG eine Warnung ausgesprochen hat, nehmen wir nicht an», sagt er und erklärt: «Auch an der Rezeption fragen wir nach, ob sich jemand in den vergangenen zwei Wochen in einem Risikogebiet aufgehalten hat. Falls ja, darf die Person nicht einchecken.» Aktuell sind seine Gedanken bei den betroffenen Mitarbeitern. Diesen gehe es gut.
Das neue Coronavirus hält die Welt in Atem. Doch was genau ist das Sars-ähnliche Virus überhaupt? Wie entstand es? Und wie kann man sich schützen? BLICK klärt hier die wichtigsten Fragen und hält Sie im Newsticker auf dem Laufenden.
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