In der Ostschweiz treibt offensichtlich ein Serientäter sein Unwesen. Denn bei verschiedenen Überfällen auf Banken und Tankstellen zeigen sich eindeutige modische Parallelen: Der Räuber trägt auf seinen Raubzügen jeweils denselben Kapuzenpulli. Man habe den Fall im Auge, heisst es auch von der Polizei.
Samstag früh schlug der Hoodie-Räuber gleich zwei Mal zu – zunächst ohne Erfolg. Kurz vor sieben Uhr morgens stürmte er mit einer Pistole eine Tankstelle in Arbon TG und verlangte Bargeld. Nur: Wegen eines technischen Problems liessen sich die Kassen nicht öffnen. Der Räuber flüchtete ohne Beute zu Fuss.
Zwei Überfälle innert weniger Minuten
Nur Minuten später ist der graue Kapuzenpulli (Marke: Under Armour) wieder auf dem Überwachungsvideo einer Tankstelle zu sehen, diesmal in Wittenbach SG. Und: Diesmal mit Erfolg. Nachdem er die Belegschaft mit seiner Pistole bedrohte hat, flüchtet der Räuber mit einer Beute in unbekannter Höhe.
Auch in Sirnach TG schlug der dreiste Hoodie-Gangster offenbar gleich zwei Mal zu: Im März 2019 überfiel er am Nachmittag die Thurgauer Kantonalbank. Wieder trug der Dieb den grauen Kapuzenpulli, wieder ist das Gesicht mit einem Schal vermummt, wieder bedroht er die Angestellten mit einer Pistole. Einziger Unterschied: Die Beute packt er in die Tüte eines Detailhändlers. Bei den jüngsten Überfällen kam ein Rucksack zum Einsatz.
Im November 2018 wurde die Thurgauer Kantonalbank in Sirnach schon einmal überfallen. Die Überwachungsbilder sehen gleich aus wie bei den anderen Überfällen: Wieder trägt der Räuber einen Kapuzenpulli – wieder trägt er die Einkaufstasche eines Detailhändlers.
Polizei prüft Serientat
Und: Bereits im Herbst 2017 erschien ein ähnlicher Räuber in Fahndungsaufrufen der Polizei. Diesmal überfiel er die Acrevis-Bank in Wittenbach. Auch hier kreuzt der Räuber in exakt der gleichen Aufmachung auf – und trägt eine Lidl-Tasche mit sich, um die Beute zu verstauen.
Bei der Kapo Thurgau will man nicht verraten, ob man von einer Serie ausgeht. «Wir überprüfen bei aktuellen Verbrechen immer, ob ein Bezug zu früheren Taten besteht», heisst es lediglich. In St. Gallen heisst es von den Ermittlern, die Ähnlichkeiten seien augenfällig – nur wirklich sicher sein könne man erst, wenn der Täter hinter Gittern sitze.